Duisburg. . Rückbauarbeiten am Stadtwerketurm sind neun Monate nach dem Start zu 85 Prozent abgeschlossen. Aufzug ausgetauscht und Notleiter installiert.

  • Rückbauarbeiten am Duisburger Stadtwerketurm sind zu 85 Prozent abgeschlossen
  • In der letzten verbliebenen Röhre wurde zuletzt der Aufzug ausgetauscht und eine Notleiter installiert
  • Zur Beseitigung von „Absturzgefahrenstellen“ werden neue Stahlgeländer befestigt

Die Rückbauarbeiten am Stadtwerketurm laufen bereits seit neun Monaten. „Rund 85 Prozent sind inzwischen geschafft“, sagte Felix zur Nieden, einer der Unternehmens-Sprecher, im WAZ-Gespräch. Bis zum Sommer soll alles fertig sein. Obwohl die Rauchgasrohre bereits seit einigen Wochen komplett abgetragen sind, gibt es für das Baustellen-Team nach wie vor reichlich zu tun. Zuletzt wurde der bisherige Aufzug – der sich in der einzig noch verbliebenen, mittleren Röhre des Turmes befand – gegen ein anderes Modell ausgetauscht.

„Der alte Aufzug entsprach nicht mehr den heutigen Sicherheits-Standards“, begründete zur Nieden diese Maßnahme. Der neue Lift verfügt über eine Tragkraft von 300 Kilo, kann jede der sechs Turmebenen einzeln anfahren und ist für Notfälle mit einem Telefon ausgestattet. „Als Notausgang haben wir in die Aufzugsröhre noch eine 180 Meter lange Leiter einbauen lassen“, erklärte zur Nieden. Damit der Abstieg nicht in einem Stück erfolgen muss, wurden für Leiternutzer alle zehn Meter Ruhepodeste installiert, die Platz zum Durchatmen bieten.

Korrosionsschutz im Blickpunkt

Die Rauchgasrohre sind schon länger verschwunden, nun wird am Stadtwerketurm der provisorische Außenaufzug demontiert.
Die Rauchgasrohre sind schon länger verschwunden, nun wird am Stadtwerketurm der provisorische Außenaufzug demontiert. © Lars Fröhlich

„Innerhalb der Aufzugsröhre mussten auch Korrosionsschutz-Arbeiten durchgeführt werden“, erklärte zur Nieden. Das geschieht normalerweise mit einem besonderen Fett. Das durfte dort aber nicht zum Einsatz kommen, weil sich auf der Notfalltreppe dann ein gefährlicher Schmierfilm hätte bilden können. Als alternatives Korrosionsschutz-Mittel wurde nun ein besonders zähes Wachs ausgewählt. Den Aufzug werden künftig nur noch Wartungskräfte nutzen, die etwa die roten Blinklichter der Flugbefeuerung an der Turmspitze kontrollieren.

Dekontaminationshalle ist abgebaut

Auch am Stahlgerüst wird weiterhin gegen den Rost gekämpft. „An zahlreiche Stellen sind die Arbeiter erst herangekommen, nachdem die Rauchgasrohre abgetragen waren“, so der Sprecher. Komplett abgebaut ist hingegen bereits die Dekontaminationshalle, die an der Juliusstraße in unmittelbarer Nachbarschaft zum Turm errichtet worden war. Darin wurden die Rauchgasrohre in gefährliche Schadstoffe und wiederverwertbare Reststoffe getrennt. Abgebaut wird derzeit auch der Außenaufzug, der bis hoch zur Plattform des Turmes in 180 Metern Höhe geführt hatte. Beim ersten Teilstück sei man gut vorangekommen, so zur Nieden, und ergänzte: „Die nächsten Etappen werden aber deutlich aufwendiger. Das wird noch einige Wochen dauern.“

Wichtigster Teilabschnitt in der nächsten Zeit ist aber die Beseitigung so genannter „Absturzgefahrenstellen“. Und davon hat der Turm nach dem Rohrrückbau ganz plötzlich einige zu bieten. Um diese Gefahrenherde zu beseitigen, werden auf allen sechs Turmebenen Stahlgeländer installiert. Ein Statiker prüft derzeit letzte Details.

>> LICHTKONZEPT NOCH NICHT FERTIG

  • Wie die neue Beleuchtung von Duisburgs bekannter Landmarke aussehen wird, steht immer noch nicht fest. „Die Erarbeitung des neuen Lichtkonzepts für den Turm erfolgt derzeit in enger Absprache mit der Stadt Duisburg und der Denkmalbehörde“, sagte Sprecher Felix zur Nieden.
  • Seit Beginn der Rückbauarbeiten ist der Bereich Bungertstraße/Julius-Weber-Straße/Juliusstraße durch die Baustelle blockiert. Weil die Netze Duisburg GmbH dort nun auch noch neue Strom- und Gasleitungen verlegt, wird es weitere drei Monate zu Einschränkungen kommen.