Duisburg. Bis Ende 2016 sollen die drei asbestverseuchten Rauchgasrohre der Duisburger Landmarke demontiert sein. Schadstoffe sollen nicht freigesetzt werden.
Das erste große Lücke im Stadtwerketurm ist bereits zu sehen: Seit Dienstag wird das erste von den drei asbestverseuchten Rauchgasrohren abgetragen. Damit hat die Demontage der Duisburger Landmarke begonnen. Bis Ende des Jahres soll nur noch die Aufzugröhre stehen. Die ist zwar nicht asbestfrei. „Aber da wir sie nicht anfassen müssen, um sie verkehrssicher zu halten, wird auch kein Asbest freigesetzt“, erklärt Projektleiter Andreas Gutschek.
400 Tonnen Schutt
Nach langer Diskussion einigten sich die Stadtwerke als Eigentümer des Turms und die Bau- und Denkmalbehörden im Frühjahr darauf, wie eines der Wahrzeichen Duisburgs in Zukunft verkehrssicher erhalten werden kann: Die drei Rauchgasrohre, die seit dem Aus des Heizkraftwerks 2012 vor sich hin rosten und damit auf Dauer nicht mehr verkehrssicher sein würden, werden zurückgebaut. Der 70 Meter hohe Sockel und die Stahlkonstruktion bleiben als Denkmal erhalten.
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Der Rückbau der 130 Meter langen Röhren erfolgt in zwei Arbeitsschritten: Zunächst werden die Rohrteile in einem Hydraulikhebeverfahren zerkleinert und langsam, etwa einen Meter in der Stunde, auf die Plattform in 70 Metern Höhe abgelassen, um dort mit Hilfe eines Elektrofuchsschwanzes ohne Funkenflug in zwei Meter große Zylinder zerteilt zu werden. Diese werden dann in Plastik verpackt mit einem Spezialkran zu Boden transportiert. In einer extra errichteten Halle auf dem Mitarbeiterparkplatz der Stadtwerke direkt neben dem Turm werden die Rohrstücke dekontaminiert. Schadstoffe könnten dabei nicht freigesetzt werden, dafür sorge der Unterdruck und vier durch ein Schott abgetrennte Bereiche in der Halle. Und auch bei den Arbeiten in der Höhe könne kein Asbest entweichen: „Das wird sofort abgesaugt“, erklärt Bauingenieur Markus Rost.
20 Mann arbeiten an dem Rückbau. Das asbestverseuchte Material wird in Spezialsäcke verpackt und zum Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof in Kamp-Linfort gebracht. „Dort wird es deponiert“, sagt Projektleiter Gutschek. Die Aluminium-Isolierung und über 400 Tonnen Stahl, die wohl insgesamt anfallen, werden verschrottet.
Die Kosten für den Turmrückbau „liegen im niedrigen einstelligen Millionenbereich“, erklärt Andreas Gutschek.
Im Anschluss an die Demontage soll es auch wieder eine neue Lichtinstallation geben. In welchen Farben, das ist noch offen. Die Planungen laufen aber bereits.