Duisburg. Zwei Röhren des Duisburger Stadtwerke-Turms sind schon zu zwei Dritteln abgetragen. Bis Ende des Jahres werden alle drei komplett abgebaut sein.
- Die Rückbauarbeiten am Duisburger Stadtwerketurm laufen auf Hochtouren und derzeit noch nach Plan
- Zwei der drei über 130 Meter hohen Röhren sind bereits zu zwei Dritteln abgetragen
- Bis Ende des Jahres soll dann nur noch die Stahlkonstruktion auf dem Betonsockel stehen
Die im Juli begonnenen Rückbauarbeiten an den Rauchgasrohren des Stadtwerketurms laufen bisher nach Plan. Zwei der drei Röhren sind bereits zu zwei Dritteln abgetragen. Nun wird auch zeitnah das dritte Exemplar „angeknabbert“ und scheibchenweise zerschnitten. „Dafür laufen derzeit aber noch einige Vorbereitungsarbeiten“, verriet Andreas Gutschek, Elektroingenieur und Leiter des Rückbau-Projektes bei den Stadtwerken. Bis Ende des Jahres sollen alle drei Röhren verschwunden sein.
Jedes Rohr ist über 130 Meter lang
Jedes der drei über 130 Meter langen Exemplare wurde zunächst in drei Großteile zerstückelt. Diese wurden jeweils an Metallstangen befestigt und per Hydraulikhebeverfahren langsam hinunter bis zur Spitze des Stahlbetonsockels abgelassen, auf dem die Stahlkonstruktion des Turmes thront. Dort – in etwa 65 Metern Höhe – erfolgte dann die Zerkleinerung in etwa drei Meter große Portionen. Diese wurden beim westlichen und dem östlichen Rauchgasrohr dann per Mobilkran zu Boden befördert.
Anschließend erfolgte in der Dekontaminationshalle, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum Turm an der Juliusstraße errichtet wurde, die Trennung der gefährlichen Schadstoffe (Asbest, Mineralwolle) von den wiederverwertbaren Reststoffen (Metall, Stahl).
Wegen der schlechten Erreichbarkeit für den Mobilkran sollen die Einzelteile des Nord-Rohrs mit Hilfe einer Sonderanfertigung zu Boden gelassen werden. Dafür wurde ein Stahlträger samt Windetechnik montiert. „Das ist ein anderes Verfahren. Wenn alles wie geplant klappt, ist bis Mitte Oktober auch das Nord-Rohr zu zwei Dritteln abgetragen“, sagt Gutschek. Es könne aber immer wieder zu Ausfalltagen auf der Baustelle kommen – und zwar dann, wenn der Wind zu kräftig weht oder ein Gewitter aufzieht. Das drohe im nahenden Herbst öfter.
Insgesamt werden rund 400 Meter Rauchgasrohr entfernt
Rund 20 Mitarbeiter des Generalunternehmers Landwehr arbeiten derzeit auf der Baustelle. Alle sind Arbeiten in solchen Höhen gewohnt. „Wir müssen addiert rund 400 Meter Rauchgasrohr entfernen. Etwa 150 davon haben wir bis jetzt geschafft“, sagt Gutschek. Bis zum Ende der Arbeiten werden etwa 400 Tonnen Bauschutt anfallen. Die Kosten für den Rückbau liegen laut Projektleiter im niedrigen einstelligen Millionenbereich.
Die Turmbereiche, in denen die Rohre bereits demontiert wurden, sehen für den neutralen Betrachter im ersten Moment etwas „nackt“ aus. Doch lässt sich schon jetzt erahnen, dass auch die Stahlkonstruktion allein am Ende ein echter Hingucker ist.
Künftige Beleuchtung ist derzeit noch kein Thema
Wenn die Rohre abgetragen sind, erfolgt ein Rundum-Check der Stahlkonstruktion des Turms, um zu prüfen, ob bislang unentdeckte Korrosionsschäden zum Vorschein kommen. „Erst dann können wir konkret planen, wie die künftige Beleuchtungstechnik des Turms aussehen könnte“, erklärte Andreas Gutschek.