Duisburg. . Nur noch 75 von einst 405 Metern Rauchgasrohr am Stadtwerketurm sind übrig.In der zweiten Januar-Woche soll alles abgetragen sein.
- Beim Rückbau der Rauchgasrohre am Duisburger Stadtwerketurm hat der Endspurt begonnen
- Bis zur zweiten Januar-Woche sollen auch das letzte Stück des Nordrohrs demontiert werden
- Danach folgen Arbeiten am Korrosionsschutz sowie der Einbau eines neuen Maschinenaufzuges
Beim seit Juli laufenden Rückbau des Stadtwerketurms hat der Endspurt begonnen: Das Westrohr ist bis auf einen kleinen, rund 15 Meter hohen Rest fast komplett abgetragen. Und vom Nordrohr, das als letztes in luftigen Höhen hängt, sind auch nur noch gut 60 Meter übrig. Nach jetzigem Planungsstand soll in der zweiten Januar-Woche auch das letzte Stück abgetragen sein. Das erklärte Projektleiter Andreas Gutschek gestern im Gespräch mit dieser Zeitung.
Die Arbeiten liegen damit etwa zweieinhalb Wochen hinter dem Zeitplan zurück. Der Grund für die leichten Verzögerungen war eine Schlechtwetterperiode mit viel Regen und Wind im November, wie Gutschek erläuterte. Das hätte dazu geführt, dass die Arbeiten auf der in luftigen Höhen gelegenen Baustelle zeitweise ruhen mussten. „Im Zweifel wollten wir nichts riskieren. Wir haben noch keinen Zeitdruck“, stellte er klar. Erst Ende März 2017 müsse der Lastenaufzug am Außenbereich des Turms spätestens abmontiert sein.
Gesamtprojekt kann bis zu fünf Millionen Euro kosten
Trotz der zeitlichen Verschiebung sei man nach wie vor im Kostenrahmen, so der Elektroingenieur. Für den Rückbau kalkulieren die Stadtwerke mit einem niedrigen einstelligen Millionenbetrag. Das Gesamtprojekt kann bis zu fünf Millionen Euro kosten. Darin enthalten ist eine sechsstellige Summe für den Austausch des Turmaufzuges, so Gutschek. Die bisherige Anlage wird demontiert.
Zur Personenbeförderung auf die Plattform in rund 180 Metern Höhe war der alte Aufzug nicht mehr zulässig, weil im Störfall ein zweiter Rettungsweg gefehlt hätte. Das Einzige, was vom Aufzug erhalten bleibt, ist die Röhre in der Turmmitte, in der er einst installiert wurde. Darin wird nach der bis voraussichtlich Ende Januar erfolgten Entkernung ein neuer Maschinenaufzug eingebaut. Hinzu kommt eine Spezial-Leiter samt Sicherungsbefestigung – als Fluchtweg-Alternative für die Nutzer.
Der neue Maschinenaufzug darf nur von Fachpersonal genutzt werden, die für Wartungsarbeiten auf die Turmplattform müssen. Regelmäßig überprüft wird dort etwa die Flughindernisbefeuerung – das sind jene rot aufblinkenden Leuchten in der Spitze, die im Luftraum auf die Höhe der Landmarke hinweisen. Diese Lichter werden im Rahmen des jetzigen Rückbaus aber erst einmal erneuert.
Dekontamination erfolgte am Boden
Die Entscheidung, die mit Asbest belasteten Rauchgasrohrstücke in einer geschlossenen Halle zu dekontaminieren, die eigens dafür an der Juliusstraße in direkter Nachbarschaft zum Turm errichtet wurde, habe sich ausgezahlt. Das versicherte Bauingenieur Markus Rost. „Es war gut, dass wir diese Arbeiten nicht in 70 Metern Höhe auf dem Sockel des Turms erledigt haben. So haben wir ohne Probleme für das Umfeld und die Nachbarschaft alles erledigen können.“
Sind die Rohre beseitigt, wird zudem der Korrosionsschutz am Stahlgerüst erneuert, erklärte Rost.
Neues Lichtkonzept wird schon diskutiert
Mit Blick auf die künftige Beleuchtung des Stadtwerketurms sagt Projektleiter Gutschek: „Wir erarbeiten gerade ein neues Lichtkonzept. Ein Lichtarchitekt erstellt bereits erste mögliche Konzepte. Die städtische Bauordnung und die Untere Denkmalbehörde sitzen bei der Entscheidung mit am Tisch.“
„Wir würden eine Lösung mit LED-Leuchten bevorzugen“, verriet Gutschek. Diese seien stromsparender, länger haltbar und weniger wartungsintensiv als herkömmliche Strahler. Wichtig sei aber, dass das neue Licht den Turm in ausreichender Stärke und an den bedeutendsten Stellen erhellen wird. Gutschek hofft, dass spätestens Mitte 2017 eine spruchreife Lösung zur Beleuchtung präsentiert werden kann.
Die neue Beleuchtung wird mindestens eine hohe sechsstellige Summe kosten. „Der Preis ist je nach Konzept aber nach oben offen“, so Gutschek.