Duisburg. . Großes Herz für ein krankes Organ: Der Fußballstar Gerald Asamoah sammelt 10.000 Euro für die Operation der siebenjährigen Isioma im Herzzentrum.

  • Gerald Asamoah bezahlt mit seiner Stiftung 10.000 Euro für Isiomas Herz-OP
  • Siebenjähriges Mädchen leidet an einem schweren angeborenen Herzfehler
  • Ärzte im Herzzentrum schenken kleiner Nigerianerin neue Hoffnung

Gerald Asamoah sitzt auf dem winzigen Holzstuhl und wirft Isioma den pinken Plastikball zu. Die Siebenjährige fängt und schmeißt ihn zurück. Die beiden wiederholen lachend immer wieder ihr kleines Vergnügen. Das Eis zwischen dem Mädchen aus Nigeria und dem Fußballstar bricht nach wenigen Minuten im Spielzimmer auf der Kinderstation im Herzzentrum.

Den ehemaligen Nationalspieler verbindet viel mit Isioma, obwohl sie sich an diesem Vormittag das erste Mal sehen. Asamoah sammelte mit seiner Stiftung 10.000 Euro, damit das Mädchen mit dem schweren angeborenen Herzfehler in Meiderich in der vergangenen Woche operiert werden konnte.

20 bis 30 Lebensjahre geschenkt

Weil nur eine Herzkammer funktioniert, lief Isioma häufig blau an und konnte nicht mehr als 100 Meter am Stück gehen. Chirurg Dr. Michael Scheid begann nun in einer vierstündigen OP den Lungen- vom Körperkreislauf zu trennen und verbesserte so die Sauerstoffsättigung im Blut. „Wir haben ihr dadurch kein völlig normales Leben, aber 20 oder 30 weitere Jahre geschenkt“, stellt der Chefarzt der Kinderkardiologie, Dr. Otto N. Krogmann, fest. „Viele der Kinder mit diesem Herzfehler sterben leider sehr früh.“

Kick auf der Kinderstation: Gerald Asamoah spielt mit Isioma. Vater Hope
Kick auf der Kinderstation: Gerald Asamoah spielt mit Isioma. Vater Hope © Udo Milbret

Isioma dagegen tobt über die Kinderstation. Dass an diesem Vormittag einige fremde Menschen im Spielzimmer stehen und mit Kameras Bild um Bild knipsen, scheint ihr wenig auszumachen. Sie sucht fröhlich die Nähe ihres neuen, großen Freundes. „Es gibt nichts Schöneres, als dieses Lachen der Kinder zu sehen“, sagt Gerald Asamoah und grinst selbst über das ganze Gesicht. „Mir geht das Herz auf. Dafür gebe ich alles.“

Hope Kenebi Okoh schaut seiner Tochter mit einem sanften Lächeln zu, wie sie ihren kleinen Arm auf die Schulter des Publikumslieblings des FC Schalke 04 legt. „Die Deutschen haben Gutes im Herzen. Alle Ärzte und Schwestern sind sehr nett. Ich bin ihnen dankbar“, sagt der Vater, der über einen befreundeten nigerianischen Arzt den Kontakt zum Herzzentrum aufgenommen hat.

Auch „Ein Herz für Kinder“ half mit Geld

Um die rund 26.000 Euro teure Operation zu finanzieren, trug neben der Gerald-Asamoah-Stiftung auch die Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ 10.000 Euro bei. Den Rest bezahlte Isiomas Familie.

Die Siebenjährige wird noch einige Tage in Deutschland bleiben, damit die Spezialisten aus dem Herzzentrum bei eventuellen Komplikationen helfen können. Dann geht es mit ihrem Vater zurück nach Nigeria. „Drei Monate darf sie keinen Sport machen, sich dann aber voll auspowern“, sagt Dr. Krogmann.

Und in einem Jahr kehrt Isioma noch einmal nach Meiderich zurück, um die Behandlung mit einer zweiten Operation abzuschließen. „Wir halten den Kontakt“, verspricht Gerald Asamoah.