Duisburg. Der Handel will zu 18 Veranstaltungen in Duisburg die Läden sonntags öffnen. Politik entscheidet über den Antrag, gegen den Verdi vorgehen will.

  • Der Handel will 2017 zu 18 Veranstaltungen in Duisburg die Läden sonntags öffnen
  • Die Politik entscheidet in diesen Tagen über den Antrag, gegen den Verdi vorgehen will
  • Der Handelsverband betont, die aktuelle Rechtssprechung im Antrag berücksichtigt zu haben

Der Streit um die verkaufsoffenen Sonntage in Duisburg könnte in diesen Tagen in eine neue Runde gehen. Der Haupt- und Finanzausschuss berät heute über den Antrag des Handelsverbandes Niederrhein zur Genehmigung von 18 Veranstaltungen mit verkaufsoffenen Sonntagen in den Stadtteilen und der City an elf Terminen in 2017. 2016 waren es noch 21. In einer Woche soll der Rat entscheiden. Die Gewerksschaft Verdi kündigte an, gegen einige Termine vorgehen zu wollen. Sie stimmten mit der Rechtsprechung nicht überein, nach der eine Öffnung nur erlaubt sei, wenn eine Veranstaltung ohnehin stattfindet oder selbst einen erheblichen Besucherstrom auslöst und nicht die Ladenöffnung der Hauptgrund für den Besucherstrom sei.

Die Verkaufsflächen wurden reduziert

Der Handelsverband betont, dass die neue Rechtsprechung sehr wohl berücksichtig und die Veranstaltungen angepasst worden seien. So wird es keinen gesamtstädtischen verkaufsoffenen Sonntag mehr geben. Nicht mehr dabei sind auch Buchholz und Walsum. In den Stadtteilen sind einige Verkaufsbereiche reduziert worden, wie in Hamborn, wo die Geschäftsöffnungen auf die an den Hamborner Altmarkt angrenzenden Straßen beschränkt wurden oder in Meiderich, wo die Läden nicht mehr in einem Großteil des Stadtbezirks, sondern nur noch im Umfeld der Von-der-Mark-Straße zugelassen werden. Auch in Rheinhausen wurde ein ursprünglich sehr großes Areal auf die Friedrich-Alfred-Straße und einige angrenzende Straßen reduziert. Und in Wanheimerort wird keine Sonntagsöffnung mehr im gesamten Ortsteil zugelassen. Vielmehr haben sich hier zwei kleine Bezirke gebildet, die zum einen unmittelbar an die Fischerstraße und zum anderen unmittelbar an die Forststraße grenzen.

Forderungen von Verdi seien nicht nachvollziehbar

Viele Forderungen von Verdi seien nicht nachvollziehbar. So will die Gewerkschaft beispielsweise für den Kunsthandwerkermarkt und „Lack und Chrom“, die Münzstraße ausschließen, „obwohl diese sogar unmittelbar an den Veranstaltungsbereich auf dem Münzplatz angrenzt“, so Wilhelm Bommann, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Niederrhein. „Noch weniger ist nachvollziehbar, warum willkürlich ein einzelnes Geschäft wie der Media-Markt in Marxloh von der Ladenöffnung ausgeschlossen werden soll, Saturn in der Innenstadt aber öffnen darf?“, so Wilhelm Bommann. Lediglich der verkaufsoffene Sonntag im Rahmen des Weihnachtsmarktes in der Innenstadt und der Hollandmarkt in Homberg würden nicht moniert.

„Der Antrag wird auch vor Gericht standhalten“

Dabei machten die veränderten Wettbewerbsbedingungen durch neue Verkaufsformen wie dem Internethandel und auch die Nähe zu den Einkaufsstandorten in den Niederlanden es erforderlich, „sich auch durch Sonderöffnungszeiten diesem Wettbewerb zu stellen“, so Bommann. Er ist davon überzeugt, dass der Antrag „auch vor Gericht stand halten wird.“

Die geplanten Termine:

2. April: City (Kunsthandwerkerfestival)

7. Mai: Homberg (Hollandmarkt), Hamborn (Mai-Käfer-Fest), Meiderich (Sommerfest)

28. Mai: Neumühl (664 Jahr-Feier), Wanheimerort (Stadtteilfest)

13. August: Rheinhausen (Stadtteilfest)

27. August: Homberg und Marxloh (Stadtteilfeste)

17. September: Neumühl (Revierfest)

24. September: City (Lack & Chrom), Wanheimerort (Stadtteilfest)

8. Oktober: Hamborn (Herbstfest)

29. Oktober: Neumühl (Mittelaltermarkt)

5. November: City (Food-Truck-Festival), Meiderich (Martinsmarkt)

17. Dezember: City und Marxloh (Weihnachtsmarkt)