Duisburg. . Die Gewerkschaft Verdi will gegen eine ganze Reihe von verkaufsoffenen Sonntagen vor allem in den Duisburger Stadtteilen vorgehen.

  • Die Gewerkschaft hat jetzt die sonntäglichen Handels-Aktionstage benannt, gegen die sie vorgehen will
  • Das Verdi-Nein richtet sich vor allem gegen verkaufsoffene Sonntage in den Stadtteilen
  • Nacht Sicht des Einzelhandelsverband sind die Anträge „wasserdicht“

Verkaufsoffene Sonntage in den Stadtteilen dürften zur Rarität werden, wenn sich die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit seinen Vorstellungen durchsetzt. Denn aus Verdi-Sicht hat der Einzelhandelsverband mit seiner Wunschliste verkaufsoffener Sonn- und Feiertage „offensichtlich die aktuellen Rechtsprechungen nicht berücksichtigt, nach der eine strengere Prüfung der Beantragungen erforderlich ist“.

Im Einzelnen lehnt die Gewerkschaft folgende verkaufsoffene Sonntage ab: 4. Holland-Markt in Homberg, Maikäferfest in Hamborn, Wanheimerorter Stadtteilfest, Homberger Stadtteilfest, Neumühler Revierfest, Mystisches Neumühl mit Mittelaltermarkt, Food Truck Festival mit Marktoutlet in der Innenstadt und Martinsmarkt in Meiderich.

Verdi fordert Einschränkungen bei „Lack und Chrom“

Den Lebensmitteleinzelhandel von der Sonntagsöffnung auszunehmen fordert Verdi für das Meidericher Sommerfest, für den Geburtstag 664 Jahre Neumühl sowie für die Stadtteilfest in Rheinhausen und Marxloh und den Hamborner Herbst. „Räumliche Einschränkungen“ fordert Verdi für die Automesse „Lack und Chrom“ in der City, also die Konzentration der Ladenöffnung auf das unmittelbare Umfeld der Auto-Schau.

Die Gewerkschaft beruft sich bei ihrem Vorstoß auf die Rechtsprechung, nach der eine Öffnung nur dann zulässig sei, wenn eine Veranstaltung ohnehin stattfindet und selbst einen erheblichen Besucherstrom auslöst und nicht umgekehrt die Ladenöffnung den Hauptgrund für den Besucherstrom darstellt. Die Ladenöffnungen dürften lediglich „begleitenden“ Charakter zur Hauptveranstaltung haben.

Eingriff in die Sonntagsruhe

Das ist aus Verdi-Sicht bei vielen sonntäglichen Veranstaltungen nicht der Fall, womit ein „Eingriff in die Sonntagsruhe und die Schutzrechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“ nicht zu rechtfertigen sei, schreibt Verdi-Geschäftsführer Thomas Keuer als Begründung.

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Genau diesen Anforderungen entspreche aber die Liste der gewünschten Shopping-Sonntage, erklärt Wilhelm Bommann vom Einzelhandelsverband: „Nach unserer Meinung ist unser Antrag wasserdicht.“ Die verkaufsoffenen Sonntage seien zudem wichtig als Leistungsschau des örtlichen Handels und zur Image-Pflege im direkten Umfeld.

Mitarbeitern winken Zuschläge

Auch die Mitarbeiter hätten in der Vergangenheit keine Probleme mit der Sonntagsarbeit gehabt, zumal es Lohnzuschläge oder Freizeitausgleich gebe. Bommann: „Es muss keiner umsonst arbeiten.“ 80 Prozent der betroffenen Einzelhandels-Mitarbeiter würden an den Sonntagen freiwillig arbeiten, versichert der Verbandsvertreter.

Letztendlich seien es in der Regel auch die örtlichen Werbegemeinschaften, die die Festveranstaltungen in den Stadtteilen finanziell erst möglich machten. Bommanns Prognose für die Feste vor Ort, wenn der Stadtrat Verdi folgt oder Gerichte entsprechend urteilen: „Es schläft alles ein.“