Duisburg. . Allein in Duisburg machten diesmal 398 Naturfreunde bei der Vogelzählaktion „Stunde der Wintervögel“ mit. Zahl der Meisen ging deutlich zurück.

Der Naturschutzbund (Nabu) freut sich über eine Rekordbeteiligung an seiner Zählaktion „Stunde der Wintervögel“. Bundesweit machten über 127.000 Naturfreunde mit, in Duisburg waren es 398 – über 100 mehr als im Jahr zuvor. Am häufigsten wurde zwar wieder die Kohlmeise in unserer Stadt gesichtet. „Doch gerade bei Kohlmeise und Blaumeise hatten wir zahlenmäßig die größten Rückgänge zu verzeichnen“, sagte Jürgen Hinke, der Vorsitzende des hiesigen Nabu-Stadtverbandes.

Mehr Naturfreunde aus dem Norden machten mit

Auch insgesamt wurden wesentlich weniger Vögel gezählt als im Jahr zuvor. Auffällig für Duisburg: Während fast im gesamten Bundesgebiet die Zahl der Amseln stark rückläufig war, stieg sie hier mit insgesamt 722 gesichteten Exemplaren im Vergleich zum Vorjahr (498) deutlich an. „Man darf dabei aber nicht außer Acht lassen, dass wir diesmal auch deutlich mehr zählende Bürger hatten“, erklärte Hinke. Was ihn besonders erfreute, war die Tatsache, dass in diesem Jahr auch zahlreiche Naturfreunde aus dem Duisburger Norden mitmachten. Das war in den Vorjahren stets anders.

Die Amsel belegte in der Duisburger Top 10 den zweiten Platz.
Die Amsel belegte in der Duisburger Top 10 den zweiten Platz. © Ingo Otto

Den Rückgang bei den Kohl- und Blaumeisen führt der Nabu-Mann auf den stark verregneten Sommer 2016 zurück. „Meisen können mehrmals im Jahr brüten. Vielleicht fiel der Bruterfolg wegen des schlechten Wetters schlechter aus“, nannte Hinke einen möglichen Grund für das Meisen-Ergebnis.

Nächste Zählaktion im Mai

Den größten Satz nach vorn in der Top-10-Rangliste machte in Duisburg die Ringeltaube, die sich von Rang neun in 2016 mit 215 Sichtungen nun auf Platz fünf verbesserte (476 Exemplare). Bundesweit landete der Haussperling auf dem Spitzenplatz, für den es in Duisburg nur zum sechsten Rang reichte. „Überraschend sind für mich die 170 gezählten Eichelhäher. Die sind eigentlich nicht so häufig bei uns anzutreffen“, sagte Hinke. Unter den gesichteten Exoten waren vier Nebelkrähen (Hinke: „Die sind eigentlich eher im Osten zu Hause“), eine Rotschulterente und ein Silberreiher. „Vielleicht gab es da aber auch Verwechslungen“, mutmaßt Hinke. Die nächste Zählaktion steigt im Mai mit der „Stunde der Gartenvögel“.