Duisburg. . Das Ehepaar Rübel baut seit 65 Jahren gemeinsam Figuren und Stall auf. Auch für ihre Kinder und Enkelkinder gehört das Kunstwerk zum Fest.

  • Helene und Matthias Rübel bauen seit 65 Jahren Krippen
  • Die Krippen ziehen sich über mehrere Etagen. Sogar ein Wirtshaus ist eingerichtet
  • Abgebaut wird jedes Jahr am 6. Januar

Doppeltes Jubiläum im Hause Rübel: Seit 65 Jahren sind Helene (89) und Matthias (88) bereits verheiratet – seit ebenso langer Zeit bauen die beiden zu Weihnachten immer ihre geliebte Krippe auf. Zahlreiche Gips- und Holzfiguren zieren auch jetzt wieder das Wohnzimmer der beiden und zeichnen eine echte Berglandschaft: Um Platz zu sparen, baut das Ehepaar aus Beeckerwerth die kunstvolle Krippe über Tische und Schränke nach oben. So wirkt es, als würden die Heiligen Drei Könige von einem Berge hinabsteigen, um das Jesuskind im Stall zu sehen.

Bei den Rübels ersetzt die Krippe den Tannenbaum

„Bei uns ersetzt die Krippe immer den Tannenbaum“, sagt Helene Rübel. „Schon als ich klein war, war es Tradition, dass eine große Krippe das Wohnzimmer schmückt“, erzählt sie weiter. Schon ihr Vater habe sich immer mit viel Liebe zum Detail eine ganze Landschaft aufgebaut. „Das gehörte immer dazu. Dass mein Mann dann ebenso begeistert davon war, hat mich natürlich damals sehr gefreut“, sagt sie.

Figuren der allerersten Krippe sind immer noch dabei

Beim ersten Weihnachten als junges Ehepaar vor 65 Jahren schritten Helene und Matthias daher gemeinsam zur Tat. „Damals war die Krippe allerdings noch etwas kleiner und es waren auch andere Figuren dabei, einige haben wir allerdings immer noch“, erinnern sich die beiden. Vieles habe sich dann über die Jahre verändert, so habe man immer wieder an der Landschaft gefeilt.

„Wir wollten nicht einfach nur den Stall mit Maria, Josef und Jesus“, sagt Helene Rübel. Kein Wunder also, dass die Rübels gleich mehrere Tierfiguren im Wohnzimmer untergebracht haben. Enten, Gänse Schafe und Kühe findet man dort. Sie alle stehen jedoch nicht nur auf dem Boden, sondern auch auf Schränken, auf den Serpentinen, die sozusagen zum Gipfel führen.

Je höher die Figuren stehen, desto kleiner sind sie. „So sieht es so aus, als ob sie weiter weg wären von der Krippe im Tal“, erklärt Helene Rübel. Am höchsten Punkt gibt es auch ein Wirtshaus, eine zweite Krippe, die ebenfalls reichlich dekoriert ist.

Leidenschaft vererbt sich weiter

Bei den Gästen kommt der kunstvoll gestaltete Wohnraum der Rübels immer gut an. Vor allem für ihre Kinder, die mittlerweile auch Enkelkinder zum Fest mitbringen, ist die Krippe unverzichtbar und gehört zur Weihnachtszeit wie Spekulatius. „So wie ich früher damit aufgewachsen bin, sind auch unsere Kinder mit der Krippe in der Adventszeit groß geworden", sagt Helene Rübel.

„Ich glaube, es würde ihnen nicht gefallen, wenn wir das alles nicht mehr so aufbauen würden“, sagt sie. Aber auch die Rübels werden älter, die Arbeit an der Krippe fällt ihnen jedes Jahr ein wenig schwerer. „Noch geht es aber ganz gut und solange das so ist, wollen wir weiter machen“, sagt Matthias Rübel.

Der Aufbau dauert einen ganzen Tag

Etwa einen Tag brauchen die beiden, um alles aufzubauen und zu installieren. „Das ist aber immer eine große Freude. So wie andere in der Weihnachtszeit feierlich ihren Baum schmücken, so stellen wir die vielen Figuren auf“, sagt Helene Rübel. Außerdem sei die Krippe pflegeleicht. Wenn die Bäume nach dem Fest anfangen zu nadeln, bleibt ihr Kunstwerk schön wie am ersten Tag.

Am 6. Januar, Heilige Drei Könige, wird die Landschaft abgebaut und sicher im Keller verstaut. Bevor die Figuren dann Anfang Dezember wieder ins Wohnzimmer zurückkehren.