Duisburg. . Komplett aufs Wesentliche reduziert ist das Krippen-Ensemble mit 18 hochwertigen Holzfiguren von Matthias Höfer aus Duisburg-Großenbaum.

Matthias Höfers Wohnzimmer gleicht einem Museum: Neben rund 80 verschiedenen Räuchermännchen fällt der Blick beim Betreten sofort auf eine modern gehaltene Holzkrippe mit filigranen Maserungen. Ein Ochse, vier Schäfchen und die Heiligen Drei Könige schauen liebevoll auf das behütete Christuskind.

Das Besondere dabei: Die gedrechselten Holzfiguren sind nur auf das Wesentliche reduziert und haben keine Gesichter: „Das muss auch überhaupt nicht sein“, findet der 72-Jährige. „Schließlich steht ja die Geschichte im Vordergrund und nicht die wallenden Gewänder.“

Seit 2008 thront das szenische Abbild der Weihnachtsgeschichte in der Adventszeit nun auf einem Holzregal gegenüber von Höfers Fernsehsessel. „Wenn ich hier abends sitze, schaue ich mir die Krippe automatisch immer an“, erzählt der Großenbaumer.

Die Krippe kostet rund 800 Euro

Der Beschluss, die kostspielige Jesuskrippe zu kaufen, fiel dabei nicht leicht. Bereits in den 1990er Jahren ist Höfer auf das Kunsthandwerk von Björn Köhler in seiner Heimat aufmerksam geworden. „Doch die Kosten haben mich zuerst zögern lassen.“ Was nicht weiter verwunderlich ist: Rund 800 Euro ist das Ensemble wert.

Ursprünglich kommt der Hobby-Sammler vom Rande des Erzgebirges. Zwar ist dort die traditionelle Holzkunst beheimatet, das Motiv der Weihnachtsgeschichte ist da allerdings nicht so verbreitet. Beim jährlichen Schlendern über den Duisburger Weihnachtsmarkt freundete sich Höfer allmählich mit der eher rheinländischen Krippentradition an. Doch die opulent -gestalteten Krippenfiguren mit den bunten Verzierungen trafen nicht seinen Geschmack. „Es weiß ja auch niemand, ob die damals wirklich so angezogen waren“, gibt er scherzend zu bedenken.

Tradition aus dem Erzgebirge

In seiner minimalistischen Gestaltung verbindet das 18-köpfige Ensemble die alte Holztradition aus dem Erzgebirge mit moderner Formensprache. Kurz vor dem ersten Advent stellt Höfer die stilvollen Figuren immer auf ihren Platz. Im Januar wird die Krippe dann wieder behutsam in den Karton gepackt und weggeräumt.

Der Sammelreiz besteht für Matthias Höfer darin, sich mit jährlichen Neukäufen eine kleine Freude zu machen. Eine hohe Palme, ein dunkelbraunes Kamel und zuletzt ein betender Beduine haben die Krippe vervollständigt. „Nun hör ich aber auch auf, denn jetzt reicht es langsam mal.“

Bei einem Weihnachtsengel legte die Frau ihr Veto ein

Fast wäre sogar noch ein Weihnachtsengel dazugekommen, doch das Motiv hat Höfer einfach nicht gefallen. Auch seine Frau hält die Sammlung mittlerweile für komplett. „Bei jedem neuen Stück gibt’s Krach“, erzählt er lächelnd.