Duisburg. . Der Dammbalkenverschluss hinter dem Sperrtor Marientor in Duisburg ist fertig. Und das sogar günstiger und schneller als ursprünglich geplant.
- Duisburgs Innenstadt hat seit gestern einen zusätzlichen Hochwasserschutz
- Der Dammbalkenverschluss hinter dem Sperrtor Marientor ist fertig. Früher als geplant
- Das Sperrwerk soll bis 2020 komplett saniert sein, 2017 beginnen die weiteren Planungen
Duisburgs Innenstadt hat nun einen zusätzlichen Hochwasserschutz: Der Dammbalkenverschluss hinter dem Sperrtor Marientor ist fertig. Früher als geplant – und am Ende mit rund 1,5 Millionen Euro gut eine Million Euro günstiger, als ursprünglich veranschlagt. 80 Prozent der Summe fließt vom Land.
Das Sperrtor Marientor war bislang der einzige Hochwasserschutz für die City. 87 Jahre alt, entspricht es nicht mehr den allgemein anerkannten Regeln der Technik. Trotz umfangreicher Überarbeitungen in den letzten Jahren und vollständiger Funktionstüchtigkeit bleibt ein Restrisiko. Für den Fall, dass das Sperrtor Marientor nicht funktioniert, werden deshalb künftig 13 Dammbalken per Kran über die Pumpenhalle in die Hafendurchfahrt gehoben. Sie bieten Schutz bis zu einem Pegelstand von 13 Metern, der aktuelle lag gestern in Ruhrort bei 2,50 Meter.
Dammbalkenverschluss ist nur ein erster Schritt
Der Dammbalkenverschluss ist aber nur ein erster Schritt, „um einen Hochwasserschutz nach modernen Anforderungen zu garantieren“, sagte Regierungspräsidentin Anne Lütkes, die für die Aufsicht über die Hochwasserschutzanlagen zuständig ist. Und er ist auch die Voraussetzung dafür, „dass wir das alte Marientor langfristig sanieren können“, erklärte Oberbürgermeister Sören Link.
Er spricht mit Blick auf das nahe gelegene Landesarchiv, das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW und die Altstadt von rund zwei Milliarden Sachwerten, die es bei einem möglichen Hochwasser neben „Leib und Leben“ von tausenden Menschen zu schützen gilt. Die komplette Sanierung des Sperrwerks soll 2020 abgeschlossen sein. Im kommenden Jahr beginnt der Planungsprozess.
Steiger Schwanentor wieder offen
Der Dammbalkenverschluss wurde in dieser Form erstmals als zusätzlicher Schutz eines Sperrtores eingesetzt. Um die Balken befestigen zu können, mussten die Arbeiten zum Teil auch unter Wasser durchgeführt werden: Eine Fußschwelle wurde gebaut, um die Unebenheiten auf dem Boden auszugleichen. Links und rechts an den Seiten wurden Tauchkästen errichtet. Aus diesen Tauchkästen heraus wurden die Dammbalkenführungen gebaut. Die Dammbalken werden künftig auf dem ehemaligen Parkplatz neben der Pumpenhalle gelagert. Autos können nun auf einem neu geschaffenen Parkplatz auf der Höhe der Kreuzung Schifferstraße/Essenberger Straße und Marientorstraße parken.
Mit dem Ende der Arbeiten ist nun auch die Wasser-Zufahrt in den Innenhafen wieder frei gegeben. Die Freizeit-Schiffer können ihre Boote zurück in den Marina-Hafen bringen. Und auch die Weiße Flotte wird im kommenden Jahr wieder am Steiger Schwanentor zu den Rundfahrten starten können.