Duisburg. 13 Dammbalken sorgen am Marientor für zusätzlichen Hochwasserschutz. Weiße Flotte leidet unter Bauarbeiten, die OB Link als alternativlos bezeichnet.

  • Dammbalken sollen am Marientor für zusätzlichen Hochwasserschutz sorgen
  • OB Sören Link ist zufrieden über den Stand der Arbeiten – alles im Zeitplan
  • Weiße Flotte beklagt Rückgang der Fahrgäste wegen der Bauarbeiten

Der Abstieg über das Baugerüst am Marientor erfordert eine gewisse Kletterkunst, lohnt sich aber. Hier in dem Tauchkasten, fünf Meter unter dem Wasserspiegel, soll trockenen Fußes gearbeitet werden können, was nicht ganz stimmt. Die Hafensohle ist zwar zu sehen, ein bisschen Wasser ist aber trotzdem eingedrungen. Sogar ein paar kleine Fische tummeln sich darin. Und an der Wand haben sich einzelne Muscheln festgesetzt. Für die Arbeiter ist das alles kein Thema. Sie werden aus den diversen Tauchkästen links und rechts an der Innenmauer des Sperrtors heraus die Führungen für die insgesamt 13 und jeweils neun Tonnen schweren Dammbalken aus Stahl bauen, die als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme vor Hochwasser schützen sollen. Sie kommen zum Einsatz, wenn das mittlerweile 87 Jahre alte und im nächsten Jahr technisch aufzupäppelnde Sperrtor im Ernstfall mal nicht funktionieren sollte

Arbeiten im Zeitplan

Oberbürgermeister Sören Link hat sich am Donnerstag über den Stand der seit diesem Juni begonnenen Arbeiten informiert. In der vergangenen Woche wurde der Zugang zu den Tauchkästen fertiggestellt sowie das dazugehörige Gerüst. Um die Dammbalken verankern zu können, muss bis zu zwei Meter tief in den Beton gebohrt werden. Bis zum 11. November soll alles fertig sein.

„Wir liegen bisher im Zeitplan“, sagt Wolfgang Graf-Schreiber, Projektleiter bei den zuständigen Wirtschaftsbetrieben. Eine Nachricht, die Ingo Seehafer, Betriebsleiter der Weißen Flotte in Duisburg, gerne hören wird. Denn während der Bauarbeiten ist dort die Ein- und Ausfahrt nicht möglich. Die Weiße Flotte startet und endet deshalb so lange am Ruhrorter Steiger Schifferbörse. „Wir verzeichnen bislang 15 bis 20 Prozent weniger Fahrgäste“, sagt Seehafer. „Uns fehlt einfach die Laufkundschaft aus der Innenstadt.“

Vermögenswerte in Milliardenhöhe

Graf-Schreiber sagt, dass man versuchen werde, über das Landesumweltministerium Entschädigungszahlungen gelten zu machen. „Wir müssen auch schauen, wie hoch der Pachtausfall bei der Marina ist.“

OB Link betont aber, dass die Arbeiten für einen zusätzlichen Hochwasserschutz alternativlos seien. Landes-, Stadtarchiv, Polizeibehörden, Gastronomie, U-Bahn und nicht zuletzt rund 20.000 Einwohner sowie Vermögenswerte von weit mehr als zwei Milliarden Euro dürften nicht unnötig gefährdet werden.