Duisburg. . Jahrzehntealte Baumängel werden derzeit behoben. Das Gemeindezentrum bekommt eine neue Schleuse sowie einbruchssichere Türen und kugelsichere Fenster.
Das jüdische Gemeindezentrum am Springwall, das auch die Synagoge beherbergt, wird derzeit umgebaut. Dadurch sollen bestehende Sicherheitsmängel ausgebessert werden. Am auffälligsten ist die Baustelle am Haupteingang, dort legen jetzt Arbeiter das Fundament für eine Eingangsschleuse.
Mitglieder betreten das Zentrum inzwischen durch einen umfunktionierten Notausgang, hinter einem Zaun und stets bewacht von einem Pförtner. Das Gemeindeleben läuft auch mit Handwerkern weiter. Seit Oktober sind diese im Gebäudekomplex, haben bereits einbruchssichere Türen eingebaut und nach und neue Sicherheitsfenster. Diese haben kugelsicheres Glas und Metallrahmen in Holzoptik.
Finanzielle Förderung durchs Land
„Mehrere hundert Fenster werden ausgewechselt“, sagt der Geschäftsführer Alexander Drehmann. „Das kostet rund anderthalb Millionen Euro.“ Die neue Schleuse sei darin noch gar nicht enthalten. Wie hoch die Gesamtsumme des vom Land geförderten Umbau ist, könne Drehmann nicht sagen. „Aber unser Eigenanteil beträgt 550 000 Euro.“ Für die Gemeinde mit nur 2500 Mitgliedern in Duisburg, Mülheim und Oberhausen sei das eine große Summe.
„Das Geld würden wir lieber für Menschen ausgeben als für Steine.“ Doch die von der Polizei empfohlenen Sicherheitsmaßnahmen seien nunmal notwendig. Denn die knapp 20 Mitarbeiter würden regelmäßig beschimpft und bedroht. „Wenn es in Israel und im Nahen Osten zu Konflikten kommt, wird es besonders schlimm.“ Anschläge habe es bisher aber keine gegeben.
Jahrzehntealte Mängel werden behoben
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Wegen der Sicherheitsmängel, die nun behoben werden, bewachen seit Jahren immer zwei Polizisten das Gemeindezentrum. Ein Dutzend zusätzliche Stellen hat das Land zum Schutz der Synagoge in Duisburg geschaffen. Sobald mit der Schleuse, den neuen Türen und Fenstern, einer modernen Alarmanlage und Videoüberwachung die ursprünglich geplante materielle Sicherheit hergestellt sei, so ein Polizeisprecher, könne das Land die Beamten anderweitig einsetzen.
Im März sollen alle Maßnahmen beendet sein. „Dann wollen wir ein großes Fest feiern“, sagt Drehmann. Daran müsste sich aber eigentlich eine Sanierung anschließen, denn der Gebäudekomplex hat weitere jahrzehntealte Mängel, die behoben werden müssen. So würde Alexander Drehmann gerne den Boden mit den roten Jerusalemsteinen auswechseln. „Gerade für ältere Leute mit Rollatoren sind das Stolperfallen.“ Dafür fehlt der Gemeinde aber noch das Geld.