Duisburg. . Nach vier Jahren wurde die Lichtdecke in der Glashalle erneuert. Seit 2013 wird das Denkmal renoviert. Kosten von vier Millionen Euro nicht zu halten.
- Für den Einbau der 450 Platten blieb der Ausstellungsraum einen Monat geschlossen
- Die neuen Platten sehen fast so aus wie die alten, sind aber aus Folie
- Die Renovierung des Erweiterungsbaus läuft; die Neueröffnung ist am 3. Dezember
Mit dem Einbau der Lichtdecke in der großen Glashalle ist die Sanierung des Lehmbruck-Museums einen unübersehbaren Schritt voran gekommen. 2012 mussten die spröde gewordenen Platten abgenommen werden, weil sie herunterzufallen drohten. Seither fiel der Blick auf das sonst verborgene Gestänge der Konstruktion. Die neue Lichtdecke, die aus 450 Platten besteht, konnte erst jetzt – nach vier Jahren – installiert werden, weil zum einen die Denkmalschützer ein gewichtiges Wort mitzusprechen hatten, und zum anderen der Landschaftsverband erneut finanziell geholfen hat. Er stellte für das „nationale Denkmal“ Lehmbruck-Museum aus Bundesmitteln 50 Prozent der Kosten von 260 000 Euro zur Verfügung, wie Lothar Happel vom IMD sagt. Die andere Hälfte bezahlt die Stadt.
Die neuen Platten bestehen aus schwer entflammbarer Spannfolie
Die neuen Platten bestehen aus schwer entflammbarer Spannfolie, sind leichter und entsprechen bei der Lichtdurchlässigkeit ihren Vorgängern. Schon sie waren nicht mehr die originalen Lichtkuppeln von 1964, sondern 1987 im Rahmen einer Asbest-Sanierung eingebaut worden.
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Die neue Lichtdecke „bringt Ruhe“ in den 900 Quadratmeter großen, wegen seiner Offenheit einmaligen Ausstellungsraum. „Und sie tut den Kunstwerken gut“, wie Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla sagt. Während der einmonatigen Schließung der Glashalle wurden auch Werke neu geordnet. So ist Giacomettis „Frau auf dem Wagen“ von der Empore in den ehemaligen „Musikraum“ umgezogen, in dem jetzt figurative Skulpturen gezeigt werden.
Architektonisch spektakuläres Bauwerk bleibt eine Aufgabe
Die 2013 begonnene Sanierung des Hauses sei jetzt etwa zu zwei Dritteln abgeschlossen, so Happel. Im älteren, von Manfred Lehmbruck architektonisch spektakulär entworfene Teil, ist der Lehmbruck-Trakt saniert, in der Ausstellungshalle wird im kommenden Jahr noch die Beleuchtung erneuert. Aus den zunächst geplanten Kosten von 4 Millionen Euro „werden voraussichtlich mehr“, so Happel. So mussten Brandschutzauflagen erfüllt werden oder es schlägt allein die Erneuerung der Außentüren mit 24 000 Euro zu Buche. Und wirklich fertig werde man in der „50 Jahre alten, sehr wagemutigen Konstruktion“ nie.
Zur Zeit läuft die Renovierung des Erweiterungsbaus, aus dem die Trennwände entfernt worden sind, so dass die Größe des Raums wieder zur Geltung kommen. Er wird am 3. Dezember um 16 Uhr feierlich eröffnet. Unter dem Titel „Neuaufgestellt!“ werden dann Werke der Sammlung präsentiert.
Im kommenden Jahr wird dann unter anderem der undichte Teich im Skulpturenpark saniert. Die Betonwanne wurde – wie auch die Betonwände – ohne Dehnungsfugen gebaut. „Das ist sozusagen eine Lebensaufgabe für den IMD“, sagt Söke Dinkla über das Museumsgebäude.