Duisburg. Im Duisburger Lehmbruck-Museum sind wegen Renovierungsarbeiten Teile der Glashalle gesperrt. Sonderausstellungen sind aber weiterhin zu besichtigen.

  • Die Glashalle des Lehmbruck-Museums ist für einige Wochen teilweise gesperrt
  • Der seit langem geplante Austausch der Deckenplatten begann nun mit zwei Jahren Verzögerung
  • Die Kosten für die Baumaßnahme liegen laut Museum im mittleren sechsstelligen Bereich

Die Glashalle des Lehmbruck-Museums ist eine Baustelle. Arbeiter einer Spezialfirma sind damit beschäftigt, 450 neue Deckenplatten aufzuhängen. Jede ist 1,40 x 1,40 m groß. Zusammen ergeben sie eine Konstruktion, die vom Erscheinungsbild ihrem im Jahr 1964 installierten Vorgänger ähnelt, aus bautechnischer Sicht aber heutigen höchsten Ansprüchen genügt. „Anfang November wollen wir fertig sein“, sagt Andrea Perlt, stellvertretende Museumsdirektorin.

Es war im Jahr 2012, als wegen drohender Sicherheitsmängel und akuter Absturzgefahr die komplette Deckenkonstruktion der Glashalle demontiert werden musste. 2014 sollte der Austausch nach ursprünglichen Plänen abgeschlossen sein. Wegen der immer wieder stockenden Finanzierung sind nun vier Jahre daraus geworden.

Sanierung kostet Millionenbetrag

Bauherr ist das Immobilien-Management Duisburg (IMD). Investiert wird allein für die Maßnahme in der Glashalle „eine mittlere sechsstellige Summe“, so Perlt. Den genauen Betrag wollte sie aber nicht nennen. Für die gesamte Sanierung des Hauses bedarf es sogar eines Millionenbetrags. „Bei der jetzigen Baumaßnahme haben wir eng mit der Unteren Denkmalbehörde kooperiert. So wurde darauf geachtet, dass auch das neue Deckenkonstrukt lichtdurchlässig bleibt“, erklärt Perlt. Seit rund einer Woche befestigen die Experten in rund acht Metern Höhe die neuen Platten. Um den dafür erforderlichen Gerüsten den nötigen Platz zu verschaffen, mussten auch einige der Skulpturen in der Glashalle von ihrem angestammten Platz verschoben werden.

Dieser Teil der Glashalle ist wegen der Arbeiten derzeit gesperrt. Jener Bereich, in dem das Kunstwerk „Rotating Labyrinth“ steht, ist hingegen ebenso weiterhin geöffnet wie alle Sonderausstellungen, die ins Museum locken. Dazu gehören „An der Oberfläche – On Surface“ oder „Wilhelm Lehmbruck. Die schönsten Erwerbungen aus dem graphischen Nachlass.“ Während der Renovierung gelten aber ermäßigte Eintrittspreise von 5 bzw. 3 Euro, so Museumssprecher Andreas Benedict.

Arbeiten auch im Erweiterungsbau

Doch nicht nur in der Glashalle, auch in dem 1987 eröffneten Erweiterungsbau wird derzeit fleißig gewerkelt. Dort bauen die Arbeitskräfte Wände zurück, die während der Zeit des früheren Museumsdirektors Raimund Stecker hochgezogen worden waren. „Durch den Umbau verwandelt sich ein Bereich, der uns in den letzten Jahren als Depot diente, wieder in Ausstellungsfläche“, erläutert Sprecher Benedict. Rund 1500 Quadratmeter zusätzlich stünden dadurch zur Verfügung. „Die zuletzt darin gelagerten Kunstwerke und Gegenstände haben wir auf unsere Außendepots verteilt“, sagt Perlt.

Diese Bauarbeiten müssen übrigens spätestens am 3. Dezember abgeschlossen sein. Denn dann beginnt dort die Ausstellung „Neu aufgestellt! Präsentation der Lehmbruck-Sammlung“.