Duisburg. . Rund 100 Bürger ließen sich in Duisburg-Homberg für eine Stammzell-Spende registrieren. Facebook-Nutzer hatten die Typisierungsaktion organisiert.

  • Typisierungsaktion für eine Stammzell-Spende in Duisburg-Homberg stieß auf eine große Resonanz
  • Rund 100 Bürger ließen sich Blut abnehmen.Damit haben sich etwa 17 000 Duisburger typisieren lassen
  • Facebook-Nutzer hatten die Aktion organisiert – als Hilfe für leukämiekranken Tobias Iserhot

Bereits 16.809 Duisburger haben sich für eine Stammzell-Spende typisieren lassen. Seit Samstag dürfte diese Zahl um rund 100 angestiegen sein. Wo sonst Bock und Barren stehen, ließen sich hilfsbereite Menschen in der Homberger Sporthalle am Friesenplatz Blut abnehmen.

Mit der Knochenmark-Spenderdatei DKMS stellten Facebook-Nutzer die Typisierungsaktion auf die Beine, nachdem sie in der Gruppe „Ich bin ein Duisburger, weil…“ von dem Schicksal des leukämiekranken Tobias Iserhot erfahren hatten. Der 34-jährige benötigte einen Spender, um zu überleben. Seinen genetischen Zwilling hat er gefunden, die Aktion fand trotzdem statt.

Für die Typisierung werden die Daten der Neu-Spender erfasst, die bei der Suche wichtig sind. Gibt es etwa eine Krebs-Vorerkrankung, ist eine Spende ausgeschlossen. Danach geht’s zur Blutentnahme. Ein kurzer, kaum spürbarer Pieks und die Registrierung ist abgeschlossen. Im Labor werden die Proben auf ihre Gewebemerkmale untersucht.

Der Erfolg der Therapie ist nicht gewiss

„Wir besitzen circa 15.000 Gewebemerkmale, die in abermals tausend verschiedenen Kombinationen auftreten“, erklärt Mona Zimmermann von der DKMS. Als Leukämie-Erkrankter seinen genetischen Zwilling zu finden, ist daher recht unwahrscheinlich: Die Chance liegt bei 1,5 Prozent. Doch was passiert, wenn eine Übereinstimmung gefunden wurde? „Die Stammzellen erneuern beim Patienten das Blutsystem, so dass dieser auch die Blutgruppe des Spenders übernimmt“, erklärt Zimmermann.

Auch interessant

Der Erfolg der Therapie ist nicht gewiss: Körperliche Fitness, das Alter und auch die Art der Erkrankung spielen eine wichtige Rolle. Folgen beim Spender gibt es nicht: Binnen zwei Wochen sind die Stammzellen nachgewachsen. Nach zwei Jahren dürfen sich Spender und Patient kennen lernen.

„Einfach etwas bewegen“ möchte deshalb Ronny Roßdeutscher, der frisch von der Registrierung kommt. „Ich wär’ ja auch froh, wenn mir jemand helfen könnte“, begründet der Homberger seine Motivation. Rund 50 Ehrenamtler halfen etwa bei der Blutentnahme. Petra Braun-Oppenkamp ist eine von ihnen. Die Kinderkrankenschwester aus dem Bethesda findet, dass sich noch weitaus mehr Menschen für den guten Zweck registrieren lassen sollten.

Info im Internet: www.dkms.de.