Duisburg. . Der Bundesfreiwilligendienst in Jugendzentren ist beliebt. Auch in diesem Jahr gab es wieder mehr Bewerbungen als Plätze.

Danielle hat gerade die Schule fertig, jetzt orientiert sich die 17-Jährige im sozialen Bereich und fragt sich, „ob das wohl das Richtige ist“. Auch Doreen, ebenfalls 17 Jahre alt, will zunächst Erfahrungen sammeln, für Julienne ist ein Job mit Kindern und Jugendlichen es eine Alternative, wenn’s aus der Bewerbung bei der Polizei kein Arbeitsvertrag wird. Alle absolvieren einen Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) in den Jugendeinrichtungen der Stadt Duisburg. Ein Jahr lang arbeiten sie in 16 Jugendzentren für ein Taschengeld – bessser als einen Leben lang im falschen Beruf.

„Die ‘Bufdis’ haben die Zivildienstleistenden abgelöst“, sagt Ulrike Färber von der städtischen Jugendförderung, die seit der Schaffung des Dienstes vor fünf Jahren das Kontingent betreut, das der Verwaltung vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Angelegenheiten genehmigt wird.

Berufliche Orientierung ist ein starkes Motiv

Die berufliche Orientierung bewegt die meisten Absolventen zu einer Bewerbung – beim Abitur nach Klasse 12 ist für viele noch nicht klar, welchen Weg sie gehen wollen. Wieder andere überbrücken die Wartezeit für einen Studienplatz, die nächsten haben bereits eine Ausbildung absolviert und wollen nun eine Alternative erproben.

„Ich möchte mal sehen wie das so läuft“, war ein Satz, der am Mittwoch häufiger fiel bei der Vorstellungsrunde im Rathaus, wo Jugenddezernent Thomas Krützberg die 16 Neulinge begrüßte. Die ersten haben bereits Mitte August ihre Arbeit aufgenommen, die weiteren sind zum 1. September oder 1. Oktober eingestiegen. „Wir besetzen die Stellen nach, wenn Absolventen frühzeitig aufhören, weil sie einen Ausbildungs- oder Studienplatz bekommen“, erklärt Ulrike Färber das Verfahren.

Dezernent verspricht ein spannendes Arbeitsfeld

Ein spannendes, herausforderndes Arbeitsfeld verspricht Thomas Krützberg den Bufdis. „Die Jugendzentren sind wichtige Anlaufstationen in die auch Jugendliche in schwierigen familiären Situationen kommen können.“ Die Bufdis, betont der Dezernent, „sollen keine billigen Hilfskräfte sein“, sondern Mitarbeiter, deren Rat die hauptamtlichen Kollegen schätzen. Die machten „ihren Beruf aus Berufung“ lobt Krützberg.

Doch auch bei ihnen war die soziale Arbeit erst eine Liebe auf den zweiten Blick. „Eigentlich wollte ich damals Grafik-Design studieren“, erinnert sich Ulrike Hoppe. Über einen Nebenjob in der Essener Drogenberatung fand sie zur Sozialarbeit. Und heute betreut die Leiterin des Spielzentrum Süd in Großenbaum schon „die Kinder der zweiten Generation“.