Duisburg. . Mit einem Aktionstag auf der Königstraße machen die 45 Schulsozialarbeiter auf ihre Arbeit aufmerksam, die nur bis Ende 2017 gesichert ist.
- Seit 2012 sind 45 Sozialarbeiter an Duisburger Schulen tätig
- Bundes- und Landesmittel sichern ihre Arbeit nur bis Ende den nächsten Jahres
- Am Donnerstag machen sie darauf mit einem Aktionstag auf der Königstraße aufmerksam
Seit 2012 sind 45 Schulsozialarbeiter an Duisburger Grund- und Förderschulen tätig. Gesichert ist ihre Finanzierung aber nur bis Ende 2017. Mit einem Aktionstag setzen sie sich deshalb am kommenden Donnerstag, 22. September, von 13 bis 17 Uhr auf der Königstraße zwischen Gericht und Citypalais für die Weiterführung des Projekts ein.
„Ein wertvoller Teil des Schulsystems würde wegbrechen und Schüler, Eltern sowie Lehrer verlässliche Partner verlieren“, warnen die Sozialarbeiter. Mit ihrer Arbeit unterstützen sie 13.500 Kinder und Jugendliche nicht nur im Unterricht. Lehrer und Eltern erfahren zum Beispiel in Konfliktfällen und bei Beratungsbedarf professionelle Hilfe.
Im Dezember 2011 wurde in Duisburg das Projekt „Schulsozialarbeit nach dem Bildungs- und Teilhabepaket“ mit 45 Vollzeitstellen bei acht Trägern der Jugendhilfe eingeführt. Finanziert wurde das Projekt aus dem „Bildungs- und Teilhabepaket“ des Bundes, allerdings, anders als das Gesamtpaket, befristet bis zum 31. Dezember 2013. Das Jugendamt konnte die vorhandenen Mittel strecken, so waren die Schulsozialarbeiter in Duisburg lückenlos tätig, bis das Land NRW im Januar 2015 die Förderung der Schulsozialarbeit übernahm.
Restmittel aus der alten Bundesfinanzierung
Dies geschah jedoch mit dem Hinweis, die Zwischenfinanzierung könne keinesfalls dauerhaft gelten. Die aktuelle Förderung ist daher bis Ende 2017 befristet. Dabei nimmt das Land einen Finanzbedarf von ca. 2,75 Mio Euro für das Projekt in Duisburg an. Dies entspricht 80,9 Prozent des tatsächlichen Bedarfs von 3,4 Mio Euro. Von diesen angenommenen 2,75 Mio Euro trägt das Land wiederum 80 Prozent, also ca 2,2 Mio €, die Stadt trägt 550.000 € Eigenanteil und schießt zudem noch weitere 650.000 Euro zu, um den vollen Projektumfang halten zu können. „Dies ist nur möglich, da noch Restmittel aus der alten Bundesfinanzierung zur Verfügung stehen“, teilt die Verwaltung mit.
Hoffnung auf Fortsetzung des Projekts kann sie derzeit nicht machen: „Derzeit ist mit einem Ende zum 31. Dezember 2017 zu rechnen. Weder auf Landes-, noch auf Bundesebene zeichnet sich der Wille zur Verstetigung ab.“
Die Schulen haben keine Möglichkeit, die geleistete Arbeit aufrecht zu erhalten. „Krisengespräche und Beratungsangebote müssten dann von Lehrern aufgefangen werden oder entfallen. Viele präventive Angebote im AG-Bereich könnten nicht mehr stattfinden“, bedauert die Stadt. Verloren gingen auch die Netzwerke der Schulsozialarbeiter, die mit der Jugendhilfe, dem Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes und Beratungsstellen eng zusammenarbeiten.