Herne. . Eine ganz große Herner Koalition fordert jetzt die Sicherung und den Ausbau der Schulsozialarbeit. Hintergrund: Ende 2017 laufen 17 Stellen aus.

Eine ganz große Ratskoalition macht Druck in Sachen Schulsozialarbeit: In einem gemeinsamen Resolutionsantrag für die nächste Ratssitzung am 30. August fordern SPD, CDU, Grüne, Linke, Piraten-AL und FDP Land und Bund dazu auf, die Ende 2017 in Herne auslaufenden Schulsozialarbeiterstellen zu verlängern. Außerdem fordern die Initiatoren einen Ausbau des derzeitigen Angebots.

31 Fachkräfte – 26,8 Stellen – leisten zurzeit an 28 von 46 Schulen Sozialarbeit. „Ziel muss eine Ausweitung der Schulsozialarbeit auf alle Herner Schulen sein“, heißt es in dem Resolutionsentwurf für den Rat. Die Stellen von 17 Sozialarbeitern, die ursprünglich über das Bildungs- und Teilhabepaket finanziert worden sind, laufen Ende 2017 aus, weil zu diesem Zeitpunkt die Finanzierung des Landes endet. Wie berichtet, lehnt die schwarz-rote Bundesregierung bisher die Forderungen der rot-grünen NRW-Landesregierung ab, sich an den Kosten für die Schulsozialarbeit zu beteiligen.

Die Herner Ratsparteien sehen sowohl Bund als auch Land in der Pflicht, die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen. „Schulsozialarbeit ist unverzichtbarer Bestandteil einer Bildungspolitik, die jedem Kind eine Chance gibt“, heißt es in der Resolution. Die Stadt Herne könne die durch die Integration von Flüchtlingen und EU-Zuwanderern noch gestiegenen Anforderungen alleine nicht stemmen.

Zusage für Landesförderung

Bildungsdezernentin Gudrun Thierhoff begrüßt die politische Initiative: „Das ist ein wichtiges und richtiges Signal.“ Auch der Zeitpunkt sei gut gewählt, sagt sie mit Blick auf die 2017 anstehenden Wahlen in Land und Bund. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Verantwortlichen dieser wichtigen Aufgabe entziehen werden.“ Sie rechne damit, dass es mindestens zu einer weiteren längerfristigen Befristung kommen wird.

Einen vom Land finanzierten Ausbau der Schulsozialarbeit wird es in Herne jedoch schon in Kürze geben. Die Stadt habe sich bei dem auf Ganztagsschulen zielenden NRW-Projekt „Multiprofessionelle Teams“ beworben und den Zuschlag erhalten, berichtet Gudrun Thierhoff. Für vier zusätzliche unbefristete Stellen gebe es bereits eine Zusage vom Land, zwei weitere Stellen stünden in Aussicht, so die Dezernentin zur WAZ. Das Herner Stück vom Kuchen ist besonders groß, denn: Im gesamten Regierungsbezirk Arnsberg würden über dieses Programm nur 23 Stellen finanziert, so die Stadt.

Es handele sich nicht zwingend um Schulsozialarbeitstellen, erklärt Gudrun Thierhoff. Die Ausschreibungen in Herne würde aber in diese Richtung gehen.