Duisburg. Weil die Zuwanderung anhält, stoßen Schulen auch räumlich an die Kapazitätsgrenze. Bustransport und Container sollen schnelle Entlastung bringen.

Auch weitere 76 Millionen Euro, die Duisburg bis 2020 für Sanierung und Ausbau der Schulen vom Land bekommt, können den akuten Mangel an Schulraum nicht beheben. Um Raum zu schaffen für eine vor allem durch die Zuwanderung aus Südosteuropa stetig wachsende Schülerzahl, muss das Amt für Schulische Bildung auf schnelle Lösungen wie Container-Klassen setzen, oder Schüler mit Bussen transportieren.

Allein von Mai bis September 2016 ist die Zahl der Kinder aus Flüchtlings- und Zuwandererfamilien in den Grund- und weiterführenden Schulen um 430 gestiegen. Seit Jahresbeginn hat die Schulverwaltung an Grundschulen 16, an weiterführenden Schulen 25 neue Internationale Vorbereitungsklassen eingerichtet. Dort sollen die Kinder und Jugendlichen zwei Jahre lang vor allem Deutsch lernen, dabei, wenn möglich, sukzessive in die Regelklassen wechseln.

Größte Gruppe der Zuwanderer kommt aus Südosteuropa

„Die größte Gruppe der Zuwanderer kommt aus Südosteuropa“, sagte Bildungsdezernent Thomas Krützberg im Schulausschuss. Deshalb werde stadtweit die Nachfrage nach Schulraum weiter steigen. Die weiterführenden Schulen haben die Kapazitätsgrenze bereits erreicht, in den Grundschulen herrscht vor allem in den Ortsteilen Marxloh und Hochfeld Enge.

„Eine Verteilung aus den Brennpunkten heraus ist bisher nicht gelungen“, so Krützberg. Deshalb werden insgesamt 150 Grundschüler mit Bussen gefahren: Von drei Marxloher Schulen nach Röttgersbach und Hamborn (66 Kinder), von drei Hochfelder Schulen nach Wanheimerort (15) und von Neumühl zu drei Meidericher Standorten (50) sowie von Hochemmerich nach Rumeln (20).

Konkrete Vorschläge zum Schulausbau bis Ende November

Das, so Krützberg, werde wohl noch ein weiteres Jahr lang so bleiben: „Wir haben noch weitere Routen, die wir mit Bussen abdecken können.“ Möglicherweise werde man auch im Anmeldeverfahren zum nächsten Schuljahr versuchen, Druck von den Schwerpunkten der Zuwanderung zu nehmen, erklärte Amtsleiter Ralph Kalveram.

Weil die steigenden Schülerzahlen sich auch auf die Zügigkeit von Schulen auswirken, setzt die Verwaltung auf einen Ausbau des integrierten Schulsystems. Ein erstes Gespräch mit Gesamt- und Sekundarschulen und der Schulaufsicht gab es bereits. Im November soll es konkrete Vorschläge für die Politik geben zum Ausbau der Schullandschaft.