Innenstadt. .
Dieser Termin ist Karl Wilhelm Overdick, Kaufmännischer Leiter des Immobilienservice der Stadt, ein Bedürfnis: 15 000 Euro wurde in den vergangenen Wochen in die Erneuerung der Toilettenanlage des Landfermann-Gymnasiums investiert. Zu sehen ist davon nichts. Zu riechen auch nicht – zum Glück. Zwei Jahre hat es gedauert, bis die Klosetts mit neuen Brillen und Trennwänden ausgestattet wurde. Damit die Anlage auch sauber bleibt, beschäftigt die Schule nun eine Reinigungskraft. Katharina Bossauer passt auf, dass sich alle Schüler benehmen – und macht nach den Pausen sauber. Finanziert wird ihr Job zum Teil mit Geldern, die die Kinder bei einem Sponsorenlauf erlaufen haben. Künftig sollen dann die Eltern zwei Euro pro Monat zahlen.
„Die Toiletten waren immer ein Thema in der Schülerzeitung. Und manchmal haben uns die Erwachsenen berichtet, dass die jüngeren Schüler lieber den ganzen Tag gewartet haben, bis sie zu Hause wieder aufs Klo gehen konnten“, weiß Lehrerin Patricia Schneider. „Klos sind manchmal angstbesetzt, falls man dort mal geärgert wird. Außerdem hatten wir in der Vergangenheit auch Probleme mit Vandalismus“, berichtet Schulleiter Christof Haering.
Kein Geld für neue Kacheln
Vor der neuen Fachkraft, die sich täglich von 9.15 Uhr bis 14.45 Uhr postiert, haben die Jugendlichen Respekt. „Bisher waren alle freundlich und haben sich benommen“, berichtet Katharina Bossauer. Sie ist bei der Firma „Octeo“ beschäftigt und bekommt Tariflohn. „Natürlich gab es auch Diskussionen mit den Eltern, warum sie nun für eine Reinigungskraft zahlen sollen. Niemand wird gezwungen“, betont Haering. Die meisten seien aber zufrieden. „Das ist eine Entscheidung, für die es viel Beifall gibt.“ Ob das „Landfermann“ die erste Duisburger Schule mit Toilettenfrau ist, lässt sich übrigens nicht ausmachen – vielfach werden diese Personalkosten nicht von der Stadt, sondern von der Fördervereinen der Schule übernommen. Der normale Reinigungsdienst nach Schulende bleibe bestehen, so Haering. Frau Bossauer sei nur für die Zwischenreinigung zuständig und entfernt auch Schmierereien.
Demnächst sollen noch neue Rollenhalter installiert werden. Die haben einen eingebauten Papier-Stopp und verhindern, dass die halbe Klopapier-Rolle durch die Gegend fliegt. Für einen neuen Anstrich oder Kacheln hat das Geld indes nicht gereicht. „Solange alles noch funktional ist, haben wir keine Möglichkeiten, etwas zu erneuern. Wir arbeiten jetzt nach und nach die anderen Schulen ab.“
Die Toiletten sind übrigens wieder Thema in der Schülerzeitung des Landfermann. „Das erste Mal seit Jahren ist es aber eine positive Geschichte“, erklärt Patricia Schneider. Viele Kinder seien erleichtert.