Duisburg. . Während die Ladenmieten in der Innenstadt um gut sechs Prozent gesunken sind, steigen Duisburgs Büroflächen im Preis. Das zeigt eine Analyse des IVD.

  • Die Ladenmieten in Duisburg sind im vergangenen Jahr in der Innenstadt um sechs Prozent gesunken
  • Analyse des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) zeigt aber auch: die Mieten für Büroflächen steigen
  • Verband kritisiert: Es gibt zu wenig zusammenhängende große Büroflächen, die sich vermarkten lassen

Mit dem teuersten Standort im NRW-Einzelhandel, der „Kö“ in Düsseldorf, kann die Duisburger Königstraße nicht konkurrieren. Das ist klar. Doch während sich die Ladenmieten an der Prachtmeile in der Nachbarstadt um acht Prozent verteuert hat und bis zu 280 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden, sind die Mieten in Duisburgs Innenstadt um bis zu sechs Prozent gesunken. Für einen Quadratmeter in einer 1A-Lage zahlen Geschäftsleute im Schnitt 85 Euro. 1 A-Lage? Die wird in Maklerkreisen im Umkreis des Forum Richtung Düsseldorfer Straße und um die Kuhstraße bis zur Königsgalerie definiert. „Die Mieten sind aber auch in anderen Städten rückläufig“, sagt Axel Quester, stellvertretender Vorsitzender des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) Region West, der gestern eine aktuelle Analyse des Preisspiegels für Gewerbeimmobilien veröffentlichte.

Zu wenig Flächen

Der Druck für Städte sei groß. „Die Innenstädte buhlen um die Händler", sagt Quester, der mit einem Immobilienbüro in Duisburg ansässig ist - und auch deshalb weiß, wie wichtig es ist, dass Duisburg von Kunden aus Holland oder vom Niederrhein frequentiert wird. Ein Blick in umliegende Städte zeige, dass die Ladenmieten in den Städten eigentlich eher steigen – in Krefeld beispielsweise um sieben Prozent. Dort zahlen die Händler durchschnittlich 75 Euro pro Quadratmeter, was daran liege, dass der Gewerbe- und Wohnbereich in der Seidenstadt grundsätzlich anziehe, begünstigt durch eine gute Stadtbahnanbindung nach Düsseldorf. Und Städte wie Moers, wo die Ladenmieten mit im Durchschnitt 45 Euro pro Quadratmeter stabil bleiben, „haben sowieso einen eigenen Markt und können sich als eine nette, beschauliche Kleinstadt vermarkten“, begründet Axel Quester die Entwicklung.

Während es bei den Ladenmieten Bewegung gibt, zeigt sich der Mietspiegel für Büroflächen relativ stabil und ohne großen Veränderungen – außer, dass es im oberen Preissegment in Duisburg eine Preissteigerung von gut vier Prozent gab – auf 13 bis 13,50 Euro. Das liegt an der Nachfrage. Die ist da, die Flächen sind es nicht: „Kleinere Flächen findet man. Aber größere, zusammenhängende Flächen um die 2000 Quadratmeter an einem Stück, sind selten zu finden“, so Quester. Nicht selten würden aber Wirtschaftsprüfer, Anwälte oder auch Steuerberaterpraxen größere Flächen suchen. Ein weiteres Problem, was hinzukomme: Viele Bestände sind aus den 60er Jahren. Die seien nur schwer zu vermitteln, unter anderem auch aufgrund ihrer alten IT-Struktur. Trotzdem zeigt sich der Immobilienverband mit der Vermarktung in Duisburg zufrieden.

Niedriger Leerstand

Die Leerstandsquote liege bei den Büroflächen bei drei Prozent, „das ist ein niedriger Wert“, so Quester. Typische, begehrte Bürolagen sind der Innenhafen, Ruhrort oder aber auch der Süden. Wichtig sei immer eine gute Infrastruktur. Der Trend gehe zudem ganz klar zu einer sogenannten „hybriden“ Immobilie, „also eine Mischung von Wohnen und Arbeiten.“ Auch in Duisburg gibt es einen hohen Anteil an Eigennutzung von Gewerbeimmobilien, deren Kaufpreise um sieben Prozent gestiegen sind. Am teuersten sind zwar auch hier die Grundstücke in der Landeshauptstadt mit gut 270€ pro Quadratmeter in guten Lagen. Die Preise in Duisburg liegen aber mit 150€/m² in besseren Lagen durchaus auf Höhe der Preise von Essen und über denen in Dortmund.