Duisburg. . Vor einem Jahr gründete Michael Menge den Co-Working-Space im Dreigiebelhaus. Inzwischen ist das Büro Treffpunkt für Kreative. Es soll mehr Seminare geben
Vor einem Jahr ging die Büro-WG „Oppa Franz“ an den Start. Im Erdgeschoss des Dreigiebelhauses gründete Grafikdesigner Michael Menge einen so genannten Co-Working-Space. Die Schreibtische sind mietbar, pro Monat oder für bestimmte Tage. In anderen Städten ist dies eine beliebte Form der Zusammenarbeit – und auch in Duisburg haben sich neben Menge noch andere Kreative gefunden. Eingezogen sind etwa Berit Überdick, die eigentlich Lehramt studiert, aber bei „Oppa Franz“ die Beiträge für ihren Blog „Marmeladekisses“ vorbereitet und die Journalistin Miriam Beul-Ramacher, die aus dem Ruhrgebiet für überregionale Zeitungen über Immobilien-Themen berichtet.
„Es hat sich so ergeben, dass wir alle im kreativen Bereich sind und sich unsere Aufgaben ergänzen. Manchmal arbeiten wir auch zusammen an Projekten“, erklärt Miriam Beul-Ramacher, die nach einer Zeit in Berlin wieder nach Duisburg zurückkehrte. Zunächst schrieb sie ihre Artikel zu Hause, „doch ich wollte das gerne trennen.“ Viele Zeitungen interessierten sich für Bau-Projekte im Ruhrgebiet. „In Berlin ist vieles schon vom Markt. Im Ruhrgebiet ist noch Potenzial.“
Doch die Suche nach einem Büro war gar nicht so einfach. „Da werden einem auch mal Sachen im Hinterhof angeboten“, berichtet sie. So eine Lage wie das Dreigiebelhaus sei hingegen selten – und dann noch mit so netten Mitarbeitern. Es gab schon Projekte, die sie gemeinsam bearbeitet haben. Die Grafikdesigner des Hauses liefern das Layout, die Journalistin die Texte. „Wichtig ist, dass wir auf einer Wellenlänge sind. Es können sich aber auch gerne Leute melden, die in anderen Branchen arbeiten“, sagt auch Berit Überdick. Auf dem Lifestyle-Blog schreibt sie über Wohnen, Essen, Vintage-Trends, Blumen und analoge Fotografie. „Über das Bloggen bin ich zur Fotografie gekommen.“
Inzwischen gibt die Duisburgerin auch Seminare, wie man Blog-Beiträge richtig in Szene setzt und worauf man achten sollte, wenn Fotos Geschichten erzählen sollen. Auf der Seite „Marmeladekisses“ erklärt sie etwa , wie man eigene Bodypeelings herstellt oder veröffentlicht Rezepte. „Das sind die Themen, für die ich mich interessiere.“ So ein Blog ist viel Arbeit. In ein paar Frauenzeitschriften hat sie es bereits geschafft, Kooperationen mit Werbepartnern sucht sie sich genau aus. Neulich hat sie ein Experiment für die Katzenfutter-Marke „Felix“ unternommen. Dabei wurden zu Hause Kameras aufgebaut und es sollte erforscht werden, was die Katzen machen, wenn die Besitzer aus dem Haus sind. „Pelle ist ganz harmlos. Er schläft viel und hat sich nur einmal auf dem Küchentisch lang gestreckt.“
Immer mal wieder bekommt „Oppa Franz“ Anfragen, bei denen sich Gäste aus dem Ausland einmieten. „Die Seminare laufen gut, das soll noch mehr werden“, blickt Menge voraus. Unter dem Namen „Oppa Franz“ bietet er auch seine Dienste als Grafikdesigner an. Interessierte, die einen Schreibtisch suchen, können sich gerne melden.