Duisburg. Das Duisburger Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste öffnete seine Tore. Besucher untersuchten Blitzer und Waffen.
- Besucher erfahren Wissenswertes bei Führung durch das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste
- Das Untersuchen von Radaranlagen und Waffen steht auf dem Programm
- Vor allem die Technik im Polizeiauto begeistert die Gäste
In einem Polizeiauto wollte Wilma Gottschalk schon immer einmal sitzen. Nach Möglichkeit natürlich am Steuer. Dieser Traum hat sich für die 67-Jährige jetzt erfüllt. Und ebenso für weitere 15 Leser der WAZ. Sie alle nahmen bei einer Führung durch das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) im Innenhafen teil und erfuhren Wissenswertes und Neues zu den Aufgaben der Behörde. Nicht nur der BMW 318d Touring, der unlängst den VW Passat abgelöst hat, beeindruckte die Gäste.
Mit großen Augen stehen die Besucher im Eingangsbereich des LZPD. „Schick ist es hier“, finden gleich mehrere WAZ-Leser. Doch vor allem sind sie daran interessiert, was genau die Polizeibeamten in dem Gebäude für Aufgaben erledigen. In einer kurzen Einführung von Polizei-Oberkommissar Thomas Rieck und Polizeihauptkommissarin Nadine Perske lernen sie: Das LZPD ist im Grunde der Dienstleister für alle Polizeibehörden in NRW, die die Arbeit der Kollegen vor Ort erst ermöglicht. „Hier beschaffen wir Material für die Polizisten, entwickeln Software und überprüfen die Technik auf Alltagsgebrauch“, so Perske
Rund 1100 Mitarbeiter arbeiten im LZPD. „Nur ungefähr ein Drittel der Mitarbeiter sind Polizeivollzugsbeamte. Die Übrigen arbeiten in anderen Bereichen, sind etwa Techniker oder Ingenieure“, sagt Perske. Noch eine weitere Statistik lässt die gespannten Zuhörer staunen: Gut 80 Prozent der Mitarbeiter hier sind Männer. Es gibt jedoch nicht nur Theorie für die Gäste: Sie dürfen auch mal Hand an eine (nicht schussfähige) Waffe legen sowie einen Schlagstock und den Einsatzgürtel untersuchen.
Dienstleister für Polizeibehörden
Großes Schweigen gibt es, als sich die Teilnehmer bei Techniker Uwe Helling über Radaranlagen informieren, und er fragt, wer denn noch nie geblitzt worden sei. Dann schmunzeln die Teilnehmer. So ziemlich jeder kennt das Gefühl, mit erhöhter Geschwindigkeit ertappt zu werden. Kaum einer weiß allerdings, wie genau die Geräte funktionieren und wieso der Blitz rot und nicht weiß ist. Helling erklärt, dass so die Autofahrer geschützt werden: „Mit weißem Licht wäre die Unfallgefahr enorm“, sagt Helling, der regelmäßig Blitzer auf ihre Tauglichkeit prüft.
Ganz ohne Blitz arbeitet die Polizei auch – in Tunneln: „Dann nutzen wir Infrarotstrahlen, damit das Licht die Fahrer im dunklen Tunnel nicht irritiert.“ Ob man solche Anlagen nicht auch draußen nutzen könne, wollen die Besucher wissen. „Bei Helligkeit oder Sonnenstrahlen auf der Windschutzscheibe funktioniert die Technik nicht. Wir hätten kein brauchbares Bild“, erklärt der Experte.
Als nächstes dürfen die WAZ-Leser einen Blick in das Prüflabor für Elektromagnetische Verträglichkeit werfen. Dort testen Experten, ob die vielen Instrumente in einem Polizeiauto störungsfrei funktionieren. Rainer Wienen aus Neudorf ist begeistert: „In solche Bereiche kommt man ja als Normalsterblicher nie rein“, sagt er.
Nacheinander steigen die Leser in den neuen Streifenwagen. Das Fahrzeug war in die Kritik geraten, da er als zu eng bezeichnet wurde. Wilma Gottschalk findet den BMW jedenfalls sehr bequem. „Jede Menge Platz, tolle Ausstattung“, sagt sie. „Allerdings könnte es tatsächlich eng werden mit dem schweren Waffengürtel.“