Wasserviertel. . An der Kardinal-Galen-Straßen werden die Fernwärme-Leitungen erneuert. Abdellah El Youssfi beobachtet: Viele Autofahrer sind trotzdem viel zu schnell unterwegs.

Abdellah El Youssfi steht an der Kardinal-Galen-Straße vor einem Baustellenschild und ärgert sich. „Die Straße ist so schmal und die Autos rasen hier nur so drüber.“ Der Mann hat früher als Sicherheitsbeauftragter gearbeitet. Inzwischen ist er in Rente, aber bei gefährlichen Situationen kann er nicht wegsehen. „Warum hat man hier nicht ein Tempo-30-Schild aufgestellt? Das ist gefährlich für die Mitarbeiter, die dort arbeiten müssen.“ Seit Mai erneuern die Stadtwerke die Fernwärme-Leitungen entlang der Kardinal-Galen-Straße. Noch bis September kann es dort zu Verkehrsbehinderungen kommen.

Fußgänger haben Schwierigkeiten bei der Straßenüberquerung

„Vor allem, wenn die Autos von der A 59 kommen und abbiegen, sind sie noch im Geschwindigkeitsrausch. Wenn die Fahrbahn einspurig wird, kann es manchmal ganz schön eng werden“, hat Abdellah El Youssfi beobachtet. Vor allem wundert ihn, dass bei den Arbeiten an der Steinschen Gasse nur Tempo 20 gefahren werden durfte, an der Kardinal-Galen-Straße der Verkehr ganz normal fließen kann. El Youssfi hat sogar in die Führerschein-Verordnung geschaut, in der das Verkehrszeichen 123, das die so genannte Arbeitsstelle zeigt, beschrieben ist. Da heiße es nur, dass man seine Geschwindigkeit anpassen solle. Aber 50 Stundenkilometer sind auf der Hauptstraße, die durch die Innenstadt führt, eben erlaubt. Sogar Unfälle habe es bereits gegeben. Ein anderer Anwohner schildert, dass es noch schwieriger geworden sei für Fußgänger, die Straße zu überqueren. Und zur Verwirrung komme es auch, wenn die Autos an einer Seite einen U-Turn machen wollen und aus Versehen ins Wasserviertel abbiegen – was allerdings nicht möglich ist, weil es sich um eine Einbahnstraße handelt. „Da stand der eine oder andere schon verwirrt auf der Straße.“,

Polizei verzeichnet nicht mehr Unfälle

Die Polizei kann allerdings nicht bestätigen, dass es an dieser Stelle vermehrt zu Unfällen kommt. Auch verstärkte Geschwindigkeits-Verstöße wurden nicht gemessen. Die Stadt sieht sich mit der Beschilderung ebenfalls auf der sicheren Seite: „Nur in besonderen Fällen, wenn die verkehrlichen Umstände uns dazu zwingen, weil etwa Fahrbahnen verschwenkt werden müssen, können nach Absprachen mit der Polizei Geschwindigkeitsbegrenzungen zusätzlich angeordnet werden“, erklärt eine Stadtsprecherin. Das sei in der Regel aber nicht erforderlich, da das Verkehrszeichen 123 bereits auf die Gefahren und notwendige Rücksichtnahme hinweist. Gefahren können in diesem Fall Baustellenverkehr, verschmutzte Fahrbahnen oder eben Bauarbeiter sein.

Abdellah El Youssfi will trotzdem wachsam bleiben – und die Stadt informieren, falls sich die Situation zuspitzt.