Duisburg. Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat wie angekündigt einen neuen Gutachter zur Aufarbeitung der Loveparade-Katastrophe mit 21 Toten beauftragt.
Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat ein zweites Gutachten zu den Ursachen der Loveparade-Katastrophe von 2010 in Auftrag gegeben. Professor Jürgen Gerlach von der Universität Wuppertal soll es erstellen. Das bestätigte Anna Christiana Weiler, Sprecherin der Behörde. Mit Hilfe der neuen Expertise will die Staatsanwaltschaft erreichen, dass doch noch das Hauptverfahren eröffnet wird. Das Landgericht Duisburg hatte im April den Prozess platzen lassen.
Wichtigstes Beweisstück in der Anklageschrift war ein Gutachten des englischen Experten Keith Still, das nach Auffassung der Kammer jedoch „nicht verwertbar“ war. Dagegen hatte die Staatsanwaltschaft Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingereicht. „Die Akte mit der detaillierten Begründung liegt der Generalstaatsanwaltschaft nun vor“, so Weiler.
Der neue Gutachter Gerlach (53) gilt laut Weiler als „ausgewiesener Experte für Verkehrssicherheit und Sicherheit bei Großveranstaltungen“. Bei den Anhörungen der Verfahrensbeteiligten habe es zwar acht Einwände gegen Gerlach gegeben, so Weiler. Er erhielt den Auftrag dennoch. Es wird erwartet, dass die Sichtung der Materialberge und die Erstellung eines Gutachtens mehrere Monate dauert.