Duisburg. . Der Raucheranteil der in NRW ist in den letzten acht Jahren von knapp 30 auf 25 Prozent gesunken. Aber es wird vermehrt zu Shishas und E-Zigaretten gegriffen.

In die MSV-Arena passen 31 500 Leute, fast drei Mal so viele Raucher gibt’s in Duisburg, sagt die Statistik. Wenn alle davon zeitgleich im oder ums Stadion am Glimmstängel ziehen, würde die Sportstätte wohl unter einer riesigen Qualmglocke verschwinden und die Fußballer sähen ihren Fuß nicht vor Augen.

Aber es gibt eben auch die restlichen 70 Prozent der Bürger, die ohnehin aufs Paffen verzichten – und es werden immer mehr. Laut der aktuellsten Studie des NRW-Statistikamtes sank der Raucheranteil der Bundesland-Bevölkerung innerhalb von acht Jahren von knapp 30 auf 25 Prozent. Im Ruhrgebiet wird die Kippe aber immer noch öfter angezündet als im Rhein- oder Münsterland. Spitzenreiter ist hier Gelsenkirchen mit 34,1 Prozent Rauchern, gefolgt von Oberhausen (30 Prozent) und an dritter Stelle des NRW-Rankings steht Duisburg mit 29,5 Prozent.

E-Zigarette immer beliebter

Den Trend zum Nichtrauchen, bestätigt auch die AOK-Regionaldirektion in Person von Manfred Gregorius: „Vor allem Jugendliche greifen immer weniger zur Zigarette“, stellt er fest. Der Fachmann weiß aber auch, „dass vermehrt Shishas und E-Zigaretten Anklang finden. Wie schädlich der Konsum ist, kann man noch nicht bewerten. Es gibt keine Langzeitstudien zum Beispiel zu E-Zigaretten“, so Gregorius. Der Schwerpunkt müsse immer mehr in die Vorbeugung des Nikotin-Konsumierens verlagert werden. „Am besten fangen Jugendliche überhaupt nicht an, damit sie erst gar nicht aufhören müssen“, findet der AOK-Mitarbeiter.

Mit den Folgen des Rauchens hat der Chefarzt des Bethesda-Lungenzentrums, Clemens Maurer, regelmäßig zu tun. Rund 2000 der 3000 Patienten, die jährlich das Lungenzentrum aufsuchen, rauchen immer noch oder sind ehemalige Raucher. Nicht jede Erkrankung hat zwangsläufig mit dem Quarzen zu tun. „Wie sich das aktuelle Rauchverhalten auf unsere Klinikarbeit auswirkt, lässt sich erst in zehn bis 15 Jahren herausfinden“, sagt der Chefarzt. Die meisten Patienten kommen wegen Luftnot: „Chronische Bronchitis, Asthma, Lungenentzündungen und Tumore behandeln wir hier“, so Maurer, der sich wünscht, dass das Rauchen noch weiter zurückgeht.

Ich höre auf!

Ausgetreten. Das Rauchen aufgeben: Ein Selbstversuch. Die erste Kippe stibitzte ich meiner Mutter vom Küchentisch, traf mich mit meinem besten Kumpel in unserem Nachbarschaftsversteck und wir pafften unbekümmert drauf los. Die anschließenden zwölf Jahre schloss sich der giftige Griff um meine Lungen immer enger zusammen - 20 bis 30 Zigaretten inhalierte ich täglich.

Trotz genügend Aufklärung, selbst wenn kaum Geld im Portemonnaie war, suhlte ich mich stets im blauen Nebeldunst, der mich und damit mein Arbeits- und Freundeskreis einhüllte. Bislang habe ich mich gegenüber dem Aufhören konsequent verschlossen, so wie meine zahllosen Blättchen nach dem Fluppen-Drehen. Damit soll jetzt Schluss sein. Gestern war mein erster rauchfreier Tag, nach etwa 4380 qualmenden zuvor. Das Ritual-Rauchen beim Kaffee, nach jeder Mahlzeit, wenn ich auf den Zug warte oder einfach so, soll ein Ende haben. Mit Mitte 20 hechle ich, keuche und habe Herzrasen, wenn ich zwei Treppen hinaufgehe oder beim wöchentlichen Fußball-Training als Erster eine Atempause verlange. Schwitzend und Stöhnend pellt sich während des Stufenaufstiegs oder beim Lauf an der Seitenlinie der Aschenbechergeschmack von der Zunge – das will ich nicht mehr.

In dieser Raucher-Rubrik berichte ich über meinen Weg zum Nichtraucher. Gerne können Sie, liebe Leser, meine Fortschritte und Erfahrungen mitverfolgen. Und ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Methoden und Kniffe erzählen, wie Sie es geschafft haben, das Rauchen aufzugeben.

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