Duisburg. . Mit einem sportlichen Auftritt eröffnete am Samstag das Lehmbruck-Museum die Schau „An der Oberfläche_On Surface“.
Künstlerin Nezaket Ekici wirkt wie elektrisiert, als sie mit konzentrierten Blicken in das Publikum schaut: Gebannt wandert ihr Blick auf einen massiven Tonblock, sie atmet einmal tief durch – und beginnt den Ton mit harten Schlägen zu beboxen. „Pondus“ nennt Ekici ihre Darbietung, die am Samstag der Hauptact im Lehmbruck-Museum auf der Friedrich-Wilhelm-Straße in der Stadtmitte war: Mit einem großen Sommerfest und DJ-Musik wurde dort die Ausstellung „An der Oberfläche_On Surface“ offiziell eröffnet.
Kulturdezernent Thomas Krützberg und Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla erklärten zu Beginn dem Publikum die wichtigsten Stationen der Schau, etwa die Bronzeskulptur „Eva“ des französischen Bildhauers Auguste Rodin aus dem Jahre 1881. Bis zum 23. Oktober können die Kunstwerke von den insgesamt 23 Künstlern aus acht Ländern noch bestaunt werden. „Mit der Ausstellung möchten wir auch ein kleines Stück Kunstgeschichte schreiben“, sagt Dr. Söke Dinkla.
Menschenmenge sammelt sich um Performance
Nach den Grußworten folgt Ekicis Box-Performance: Eine große Menschenmenge sammelt sich im Neubau des Kunstmuseums an und wartet gespannt auf den Auftritt der türkischstämmigen Künstlerin. Mit streng zusammengebundenen Haaren positioniert sie sich in Boxhaltung auf der Bühne und bearbeitet zuerst mit ihren Fäusten und später auch mit ihren Füßen und dem Ellenbogen den großen Tonklotz. Interessierte Blicke treffen auf die Künstlerin, die sich durch die Boxhiebe körperlich komplett verausgabt. „Sehr gut“, lobt Museumsbesucher Andreas Blum aus Meiderich den außergewöhnlichen Auftritt. „Es wirkt, als würde sie sich selbst bearbeiten.“ Auch Petra Schwelter gefällt das Ton-Boxen. „Es ist einfach mal was ganz anderes“, findet sie. „Der Auftritt soll die typischen Stereotype der Frau auf den Kopf stellen und bekämpft das traditionelle Bild der Frau“, weiß Dr. Söke Dinkla, die sich über die positive Resonanz der Sommer-Veranstaltung freut.
So zeigt sich auch Museumsgänger Siegmar Kröning aus Duissern von dem Sommerfest begeistert: „Es ist immer wieder klasse, wenn sich das Museum für die Besucher nach außen öffnet.“
Neben der Ausstellung gibt es bis zum 11. September auch die Begleitpräsentation „Oberflächenspannung“ der Kunstvermittlung zu besichtigen, bei der verschiedene Klanginstallationen und Projektionen mit der Wahrnehmung des Besuchers spielen.