Duisburg. . Gesamtdefizit von 950 000 Euro in drei Jahren abgebaut. Nach dem rigorosen Sparkurs müsse der Schalter jetzt umgelegt werden, sagt die Direktorin.

Das Lehmbruck-Museum hat seine Finanzlage schneller konsolidiert als zunächst geplant. „In den letzten drei Jahren haben wir den Betrag in Höhe von 700.000 Euro, der 2012 vorübergehend aus dem Stiftungskapital entnommen wurde, vollständig zurückgezahlt. Darüber hinaus hat die Stiftung auch ihr Gesamtdefizit um 950.000 Euro reduziert und damit fast vollständig abgebaut“, so Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla. Sie fügt hinzu: „Das war schmerzhaft, das hat Spuren hinterlassen.“ Es sei an „allen Stellschrauben gedreht worden“, um die Finanzen schnell in Ordnung zu bringen. Vor allem gespart worden sei beim Ausstellungsbudget und Marketing sowie bei den Personalkosten, die um 20 Prozent reduziert wurden.

Außerdem hatte Ende des vergangenen Jahres das Museum von der Stadt, die mit der IHK und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) zu den großen Stiftern gehört, einen Zuschuss in Höhe von 100.000 Euro erhalten. Dieser Betrag ist ins Stiftungskapital zurückgeführt worden. Mit der Bewilligung des Wirtschaftsprüfungsberichts der Stiftung konnte Dinkla jetzt in der Kuratoriumssitzung Vollzug melden.

Der Sanierungsplan von 2013 hatte vorgesehen, dass das Museum die Konsolidierung über zehn Jahre streckt. Doch Dinkla fuhr einen rigorosen Sparkurs. Dass dennoch in den letzten drei Jahren „ein vielfältiges und gutes Programm“ geboten werden konnte, sei nur möglich gewesen, weil das „gesamte Team des Museums“ mit großer Energie viel geleistet habe und sie „viele Drittmittel“ eingeworben hat. So seien im Jubiläumsjahr 2014 vom Ausstellungsetat von rund 500.000 Euro nur etwa 10 Prozent Eigenmittel gewesen. Jetzt aber müsse der Schalter „dringend umgelegt werden“.

Eine "erfreuliche Nachricht"

Dinkla: „Wir dürfen die Reputation, die das Museum auch international genießt, nicht aufs Spiel setzen. Das Haus muss touristisch eingebunden, muss überregional und international gut vermarktet werden“, sagt Dinkla mit Blick auf die Image-Debatte, die gerade in der Stadt geführt wird. „Wir müssen unser kulturelles Profil deutlich machen“, so die Museumschefin. Dafür ist es nötig, den Marketing-Etat in Höhe von 25.000 Euro pro Jahr zu erhöhen. Ein Betrag, aus dem eine überregionale Plakatierung nicht zu finanzieren ist. Und der Wettbewerb um Fördermittel sei vor dem Hintergrund allseits klammer Kassen groß.

OB Sören Link dankte als Kuratoriumsvorsitzender dem Museumsteam. Sein Stellvertreter im Kuratorium, IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger, kommentiert die Konsolidierung als „erfreuliche Nachrichten“ für die Unternehmen, die sich als Förderer des Museums engagieren. Und „höchsten Respekt“, dass das Haus trotz der schwierigen Lage weiter seinem grundlegenden Auftrag nachgekommen sei, äußert Milena Karabaic, die für den LVR im Kuratorium sitzt.