Duisburg. Andreas Pauly fährt bei der „Ruhr2NorthSeaChallenge“ nach Bensersiel mit. Er sammelt dabei am Samstag für Brandopfer, die im Mai alles verloren.
Die Tour allein hat es schon in sich: Am Samstag brechen rund 200 Radfahrer von Duisburg nach Bensersiel an der Nordseeküste auf. 300 Kilometer werden sie an nur einem Tag bei der zweiten „Ruhr 2 North Sea Challenge“ (kurz: R2NSC) zurücklegen. Unter ihnen ist auch der 45-jährige Andreas Pauly aus Duisburg.
Der leidenschaftliche Hobby-Fahrradfahrer möchte sich sportlich herausfordern und gleichzeitig auch Gutes tun: Wenn er am Samstag um halb fünf in der Frühe an der Schauinsland-Arena auf sein Rennrad steigt, fährt Andreas Pauly für die Opfer des Brandes in Meiderich.
Geld statt Sachspenden
Ein umgestürztes Teelicht hatte Mitte Mai ein viergeschossiges Einfamilienhaus komplett in Brand gesetzt. 27 Menschen wurden verletzt. Eine Mutter und ihre beiden Kinder starben. Für diejenigen, die nach dem Unglück vor dem Nichts standen, sammelt Andreas Pauly im Internet Spenden. Auf betterplace.org, einer Plattform, die das Überweisen mit nur wenigen Klicks ermöglicht, stellt der 45-Jährige sein Projekt vor. „Da ich selber Meidericher und Familienvater bin, macht mich dieses Ereignis besonders betroffen“, erklärt er. „Jetzt ist der Brand schon wieder einen Monat her – da gerät er schnell in Vergessenheit“, meint Pauly. Seine Aktion will dagegenwirken, als Zeichen und konkrete Hilfe.
Pauly entschied sich bewusst, Geld und nicht Sachspenden zu sammeln: „Es ist doch ein viel besseres Gefühl, wenn man sich wieder eine Kleinigkeit selbst kaufen kann, eine neue Jeans zum Beispiel, statt nur Secondhand-Kleidung“, meint der engagierte Duisburger. Gesammelt wird im Namen des Meidericher Bürgervereins, der als eingetragener Verein Spendenquittungen ausstellen kann, so Pauly. In Absprache mit Carsten Thummes vom Bürgerverein soll das Geld, das online zusammenkommt, direkt an die Opfer weitergeleitet werden. Bislang hat die Internetseite bereits 28 Spender verzeichnet. Mehr als 650 Euro sind dort eingegangen.
Mit dem Rad zur Arbeit nach Düsseldorf
Spender können entweder einen feste Summe setzen, oder aber pro geradeltem Kilometer von Andreas Pauly einen Betrag angeben. So spornen sie mit ihrer finanziellen Unterstützung auch den Hobby-Radler zur Höchstleistung an. Wenn jeder Kilometer Geld wert ist, das den Brandopfern hilft, ist sein Wille durchzuhalten noch größer.
Auf den fast ganztägigen Kraftakt am Samstag bereitet sich Andreas Pauly schon seit einigen Wochen vor. Derzeit übt der Meidericher mehrfach die Woche: „Von Meiderich aus fahre ich mit dem Rad zur Arbeit nach Düsseldorf“, erzählt der 45-Jährige. Über 30 Kilometer seien das pro Wegstrecke. Am Samstag will er knapp das Zehnfache leisten.