Duisburg. Wenn am 8. Mai tausende Läufer weltweit zeitgleich beim „Wings for Life World Run“ starten, ist Bernhard Hinsken aus Duisburg dabei. Sponsoren gesucht.

Der Läufer an sich ist gemeinhin als eher einsamer Geselle verschrien, der nur zur vorübergehenden Rudelbildung neigt; etwa dann, wenn er bei diversen (Halb-)Marathons oder anderen Stadt-, Wald- und Wiesenläufen auf Artgenossen trifft. Am 8. Mai aber, um 13 Uhr mitteleuropäischer Zeit, umspannt das Rudel der Läufer den gesamten Globus: Tausende Menschen werden dann an 34 Orten weltweit gleichzeitig zum „Wings for Life World Run“ starten. Dessen Motto „Laufen für die, die es nicht können“ erklärt auch schon die Idee hinter dem Lauf: Alle Startgelder gehen zu 100 Prozent an die Stiftung „Wings for Life“, die sich dafür einsetzt, Querschnittslähmungen eines Tages heilbar zu machen.

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Mit dabei ist Bernhard Hinsken aus Duisburg. Der 40-Jährige tritt schon zum zweiten Mal beim Charity-Lauf an. Wie im letzten Jahr im niederländischen Breda, denn dort ist die Strecke, die am nächsten an Duisburg liegt. Der deutsche Lauf findet in München statt, "für einen Tagesausflug ist mir das aber zu weit", sagt Hinsken.

Und so wird sich der Duisburger gemeinsam mit mehreren Läufer-Freunden von so genannten „Chaser Cars“ durch Breda verfolgen lassen: Eine halbe Stunde Vorsprung bekommen die Läufer, bevor die Autos mit etwa zwölf Kilometern pro Stunde starten. Wen sie einholen, dessen Lauf ist vorbei. „Letztes Jahr habe ich elf Kilometer geschafft“, sagt Hinsken, der zusätzlich passionierter Mountainbiker ist. Einige Kilometer weiter holten die Chaser Cars dann auch seine Kollegen ein. Zum Vergleich: Der weltweite Rekord lag 2015 bei 89,9 Kilometern, der beste deutsche Läufer schaffte immerhin 75,6 Kilometer.

Sponsoren gesucht - Geld geht an Deutsche Krebshilfe

Auch, wenn er als Hobbyläufer einigermaßen weit von solchen Zahlen entfernt ist — Bernhard Hinsken trainiert eisern, rennt entlang der Regattabahn in Wedau oder durch den Böninger Park. Dieses Jahr will er sich erst nach 15 Kilometern vom Verfolgerwagen überholen lassen.

Und er möchte mit seiner Teilnahme noch mehr Gutes tun, als nur das Startgeld zu spenden: „Ich suche derzeit Sponsoren, die bereit sind, für jeden gelaufenen Kilometer, den mein Team und ich gemeinsam schaffen, einen gewissen Betrag zahlen. Jeder Cent ist willkommen.“ Das Geld will Hinsken komplett an die Deutsche Krebshilfe überweisen. Die Organisation liegt ihm besonders am Herzen, gleich mehrere seiner Freunde und Familienmitglieder kämpfen gegen die Krankheit. Jedem Sponsor kann der Duisburger, der bereits andere Charity-Projekte initiiert hat, auf Wunsch eine Spendenquittung ausstellen. „Und wer möchte, der taucht namentlich auf unseren Trikots auf, die wir extra für den Lauf bedrucken lassen.“

Das steckt hinter dem „Wings for Life World Run“ 

Hinter der Stiftung „Wings for Life“ steht die österreichische Firma Red Bull, Hersteller des gleichnamigen Energiegetränks. Sie finanziert nach eigenen Angaben alle administrativen Ausgaben des "World Runs" und trägt auch die Kosten der Stiftung für Forschungsprojekte zur Heilung von Querschnittslähmung.

Gegründet haben „Wings for Life“ der zweifache Motocross-Weltmeister Heinz Kinigadner und Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz, nachdem Kinigadners Sohn Hannes 2003 nach einem Unfall während eines Benefiz-Motocross-Rennens querschnittsgelähmt blieb.

Am 4. Mai 2014 fiel der Startschuss zum ersten "World Run", dessen Startgelder in die Stiftung fließen. Deutscher Botschafter des Rennens ist Schauspieler Matthias Schweighöfer.

Infos und Anmeldemöglichkeiten: www.wingsforlifeworldrun.com