Duisburg. Die Dach-Gesellschaft für die Duisburger Stadtwerke und die Verkehrsgesellschaft DVG schreibt für 2015 ein Minus von 60 Milllionen Euro.

Die Zahl liest sich dramatisch: Der Stadtkonzern DVV, die Dach-Holding für Stadtwerke und Verkehrsgesellschaft DVG, verbucht für 2015 ein Rekord-Minus von 60,8 Millionen Euro. Rote Zahlen, die der Stadttochter allerdings bis 2019 die Trendwende bringen sollen. Mit einer Finanzspritze der Stadt von 176 Millionen soll die DVV bekanntlich mit ihrem Sanierungsprogramm „Re-Power“ bis dahin wieder in die Gewinnzone gebracht werden.

Sanieren ist teuer – und kostet Arbeitsplätze. Mit einem Paket aus 80 Maßnahmen, die sich vor allem den verlustreichen Folgen der Energiewende widmen, will der DVV-Konzern jährlich 45 Millionen Euro einsparen. Bis 2017 soll unter anderem das Hochfelder Kraftwerk stillgelegt werden, zugleich investieren die Stadtwerke Millionen in den Ausbau des Fernwärmenetzes, das aus dem verbleibenden Wanheimer Gas-Kraftwerk gespeist wird. Zugleich werden 300 Stellen der aktuellen Belegschaft von noch gut 4500 Mitarbeitern abgebaut, „sozialverträglich“, wie DVV-Vorstand David Karpathy betont. „Das Jahresergebnis spiegelt den Umfang der Maßnahmen zur Neuausrichtung wider“, erklärt Konzern-Chef Marcus Wittig und ergänzt: Wir arbeiten gezielt auf den Turnaround hin und liegen im Zeitplan“. 2019 sollen wieder schwarze Zahlen in der Energiesparte geschrieben werden, um die Verluste aus dem Nahverkehr zu tragen.

Stadtkonzern DVV musste 16 Millionen Euro Verlust der Stadtwerke ausgleichen

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Der Umbruch in der Energiesparte ist enorm. Nicht nur, dass die eigene Energie-Erzeugung buchstäblich Geld verbrennt. Um rund 35 Prozent von 1,85 auf 1,2 Milliarden Euro sind zugleich die Umsatzerlöse der Stadtwerke eingebrochen, vor allem weil sich die Stadttochter angesichts neuer „Allzeittiefs“, so die Vorlage für den Finanzausschuss am Montag, und geringster Margen merklich aus dem Handel mit Strom zurückgezogen hat. Zugleich sind die Absatzmengen für Gas und Fernwärme, auch wegen niedrigerer Temperaturen 2015, gestiegen. „Erstmals in ihrer Geschichte“, so der Jahresabschluss, mussten die Stadtwerke aber ihre Verluste von 16 Millionen Euro, über den Stadtkonzern DVV ausgleichen lassen. Der muss auch die Verluste von Bus & Bahn derzeit aus den Rücklagen und mit Hilfe der Kapitalerhöhung finanzieren. 36,9 Millionen Euro DVG-Miese schlugen da für 2015 zu Buche, immerhin 3,8 Millionen Euro weniger als 2014.

Das Verkehrsunternehmen DVG hat 2015 trotz sinkender Fahrgastzahlen mehr Einnahmen erzielt und seine Verluste von 40,7 auf 36,9 Millionen Euro verringern können. Die Zahl der Fahrgäste sank um 2,7 Prozent auf 61,6 Millionen. „Ein Trend, der sich nicht nur in Duisburg, sondern bundesweit zeigt“, so DVG-Vorstand Wandelenus. Die höheren Verkehrseinnahmenvon 60,1 Millionen Euro (plus 8,7 Mio €) ergaben sich im Wesentlichen durch die Tariferhöhungen im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr zum 1. Januar 2015. Außerdem gab es gestiegene Mehreinnahmen für die DVG durch die Anhebung des Bußgeldes für Schwarzfahren auf 60 Euro.