Duisburg. . Das Versorgungsunternehmen besitzt große Fläche im teuren Düsseldorfer Stadtteil Wittlaer, die bebaut werden darf. Landeshauptstadt hatte geklagt.

Den Duisburger Stadtwerken winkt ein warmer finanzieller Regen in satter Millionenhöhe. Sie besitzen nämlich ein Grundstück im feinen Düsseldorfer Stadtteil Wittlaer, und das darf bebaut werden. Die Landeshauptstadt hatte sich zwar dagegen gewehrt, aber juristisch in allen Instanzen den Kürzeren gezogen.

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860 Euro steht in der Bodenrichtwertaufstellung für Bauland in Wittlaer – wohlgemerkt für einen einzigen Quadratmeter. 45.000 davon befinden sich im Eigentum der Stadtwerke Duisburg, die unweit seit Jahrzehnten ihre Wasserwerke für die Versorgung des Duisburger Südens betreiben. Der Grundbesitz hat also historische Hintergründe.

Auf den ersten Blick handelt es sich um einen schnöden Acker am Rande des überwiegend mit ansehnlichen Wohnhäusern der gehobenen Preisklasse bebauten rhein-nahen Stadtteils. Der war noch nicht nach Düsseldorf eingemeindet, als für das Stadtwerke-Grundstück 1967 ein Bebauungsplan aufgestellt wurde, der eine künftige Bebauung der Ackerfläche mit ein- bis vierstöckigen Wohngebäuden vorsah. Bis zu 110 Wohneinheiten waren vorgesehen.

"Unstimmigkeiten ausgeräumt"

Von dieser Planung wollten Düsseldorfs Planer einige Jahrzehnte später nichts mehr missen, und auch die Wittlaerer waren von einer für ihre Verhältnisse recht massiven Bebauung wenig angetan. Folge: Die Bauplanung sollte geändert werden, die Fläche weiter landwirtschaftlich genutzt werden.

Mit erheblichen Auswirkungen auf den Wert des Stadtwerke-Areals, was den Duisburger Versorger auf die Barrikaden und beide Parteien letztlich vor die Gerichte brachte. Die wiederum waren sich einig und entschieden bereits 2012 und 2013 für die Stadtwerke.

Und aus deren Zentrale an der Bungertstraße heißt es heute: „Juristische Unstimmigkeiten aus der Vergangenheit konnten durch zahlreiche konstruktive Gespräche zwischen den Stadtwerken Duisburg, der Stadt Düsseldorf und dem dortigen Planungsamt ausgeräumt werden.“ Durch die enge Abstimmung könnten im laufenden Planungsverfahren die Eigentumsrechte der Stadtwerke gewahrt, aber auch die städtebaulichen Ziele der Düsseldorfer berücksichtigt werden. Was im Klartext heißen dürfte: Es wird gebaut, aber wohl weniger massiv als zuvor vorgesehen. Ingo Blazejewski, Sprecher der Stadtwerke-Mutter DVV, ist sich jedenfalls sicher: „Die Differenzen sind ausgeräumt.“

Was genau nun gebaut werden soll und wann damit letztlich begonnen werden kann, ist laut Stadtwerken jetzt allein Sache der Nachbarschaft, sie habe die „Hoheit im laufenden Planungsverfahren“. Und für die Stadtwerke ist mit der Einigung klar, dass sich in nicht allzu ferner Zeit richtig Kasse machen kann mit dem Acker, der nicht mehr Acker bleiben muss.