Duisburg. Ein niederländischer Investor hat offenbar Interesse, das Werk zu übernehmen, lässt aber auf sich warten. Ein Teil der Belegschaft musste sich arbeitslos melden.
Die Produktion steht still, 200 Mitarbeiter mussten sich in den letzten Tagen arbeitslos melden – bei Walsum-Papier drängt die Zeit. Denn einen ernsthaft interessierten Investor gebe es, erklärte Betriebsratsvorsitzender Jürgen Strauß gestern: „Die sollten sich jetzt schnell entscheiden“, hofft er, „sonst wird’s sehr eng.“
Für das Unternehmen aus den Niederlanden seien bereits Versuche gefahren worden, immerhin gehe es um Investitionen von 30 bis 50 Millionen Euro, wenn die Produktion auf die Investoren-Wünschen umgestellt werden soll.
Kein Kollege sei gekündigt worden
50 Mitarbeiter sind derzeit noch im Papierwerk tätig, alle anderen mussten sich, um ihre Bezahlung zu sichern, erst einmal arbeitslos melden, da der Zeitraum für die Zahlung von Insolvenzgeld abgelaufen war, erklärte Strauß gestern. „Wir liegen 4:0 zurück, aber wir geben nicht auf“, beschreibt er mit Anspielung auf die schwache letzte Vorstellung der MSV-Kicker die Stimmung in der Belegschaft. Gekündigt worden sei aber kein Kollege.
Im Werk selbst werden unter anderem noch Lagerbestände nach Kundenwünschen bearbeitet, auch einige Anlagen sind noch in Betrieb, Teile der Verwaltung noch tätig.
Die Niederländer würden in Walsum wohl Verpackungspapiere herstellen, was nach Umbauten laut Strauß durchaus möglich wäre.