Duisburg. Produktion bei Walsum Papier läuft. Werk in Walsum ist lieferfähig. Anlagen sind in einem guten Zustand. Wegen einer Landesbürgschaft wurde angefragt.

Hackschnitzel, Berge von hölzernen Hackschnitzeln stehen am Anfang der Produktion bei Walsum Papier, dem Werk, das um seine Zukunft ringt. Und um die Zukunft dessen, was aus dem Holzabfall aus Sägewerken am Ende einer komplexen Produktion wird: edles Papier, wie es unter anderem für hochwertige Druckprodukte gebraucht wird.

40 bis 50 Lkw rollen täglich auf den Hof des Papierwerkes am Rhein, das zum zweiten Mal Insolvenz anmelden musste. „Die Fabrik ist in einem Super-Zustand“, ist Betriebsratsvorsitzender Jürgen Strauß von der Leistungsfähigkeit „seines“ Werkes überzeugt. „Wir produzieren voll“, sagt er, schließlich sind auch die Kunden zu überzeugen. Beispielsweise durch einen Blick in die riesige Halle, in der die tonnenschweren Rollen mit feinsten Papier sich bis unter die Decke türmen. Lieferfähig? Daran gibt’s keinen Zweifel. 7500 bis 12.000 Tonnen liegen immer bereit. Und mehr als 500 Tonnen können täglich neu produziert werden.

Hannelore Kraft wird sich schon melden

Denn das Werk läuft, nachdem es einen kurzen Stillstand im Zusammenhang mit der zweiten Insolvenz gegeben hatte. Es läuft auf Hochtouren. Es ist warm in den Hallen, es ist laut, Motoren, Rohrleitungen, gigantische Maschinen bestimmen das Innenleben der Hallen, Menschen machen sich rar im modernen Betrieb. Wo die Hackschnitzel gemahlen, mit Wasser zu einem Teig vermischt, anschließend gebleicht werden, wo Zellstoff, ein weiteres Ausgangsprodukt, gelöst wird. Mit hohem Druck wird die Masse in die eigentliche Papiermaschine gepresst, ein 100 Meter langer und haushoher Koloss aus purer Technik, Walzen, Rollen, außen Treppen, hier und da eine Klappe für den raren menschlichen Eingriff, wenn’s einmal notwendig sein sollte. Darin wird entwässert, gepresst, getrocknet. Und geprüft. Kameras entdecken jeden Flecken, jedes Loch in der feinen Bahn, die noch einmal mit einer weißen Masse eingestrichen wird, noch einmal getrocknet wird, um am Ende in einem weiteren technischen Prozess zu dem Hochglanz kommt, die der Kunde am hochwertigen Papier so schätzt.

Nach dessen Vorgaben werden die fertigen Papierrollen anschließend auf die Breite geschnitten, die für das spätere Druckprodukt gewünscht ist. Und dann geht’s in die große Halle, zu all den Papierrollen, die auch für die Auslieferung bereit stehen.

Damit die Produktion in Walsum auch morgen und übermorgen so rund läuft, kümmert sich der Betriebsratschef auch um die Finanzen, hat Ministerpräsidentin Hannelore Kraft schon wegen einer Landesbürgschaft angeschrieben. „Ich gehe davon aus, dass sie sich meldet“, ist er zuversichtlich.