Duisburg. . Wegen mangelnden Vormaterials war die Produktion in der Walsumer Papierfabrik für ein paar Tage unterbrochen. Suche nach Kauf-Interessenten läuft.
Seit Mittwoch wird in Walsum wieder Papier produziert, nachdem am Sonntagabend die Maschinen abgestellt werden mussten, weil es an Material und dem neuen Eigentümer offenbar an Geld für Material und Energieversorgung mangelte.
Drei Wochen nach der Übernahme des insolventen Werkes durch die Green Elephant Industrial Holding aus Luxemburg musste deshalb in Walsum erneut Insolvenz angemeldet werden. Und die rund 270 Mitarbeiter waren erneut voller Sorgen um ihre Arbeitsplätze.
Inzwischen sei wieder Geld in der Kasse, erläuterte am Donnerstag Betriebsratsvorsitzender Jürgen Strauß: „Wir haben ja schließlich Papier produziert und auch verkauft.“ Dass die Lohnkosten nur für die nächsten drei Monate durch das Insolvenzgeld gedeckt würden, verschaffe dem Werk weitere Luft. Strauß: „Das Werk arbeitet wirtschaftlich – wenn man uns lässt.“ Dafür erforderlich seien zwei Millionen Euro pro Woche, um die Produktion am Laufen zu halten. Dieser Aufwand werde aber durch Erlöse gedeckt.
Am Wochenende habe man die Anlagen „kontrolliert heruntergefahren“, weil Vormaterial fehlte. Das habe sich inzwischen wieder geändert, sagt Strauß: „Wir haben wieder Zellstoff.“
Schon Ende Februar habe der Betriebsrat gewarnt, dass kein Geld auf die Konten des Unternehmens geflossen sei, erklärt Strauß weiter. Die Geschäftsführung habe aber alles versucht, um an die nötigen Mittel zu kommen.
Schreiben an die Kunden
Die Belegschaft lasse sich jedenfalls auch durch die neuerlichen Hiobsbotschaften nicht verunsichern: „Wir geben nicht auf.“ Die im letzten Jahr zu Beginn des Krise über dem Werk gehisste Walsum-Fahne war zwar zwischenzeitlich eingeholt worden, aber jetzt weht sie wieder, frisch gewaschen und repariert von der Ehefrau des Betriebsratsvorsitzenden.
„Jeden Tag aus Neue das qualitativ beste Papier für unsere Kunden“, wirbt die Walsumer Papierfabrik für sich, und die Kunden waren auch der Grund, die Produktion zügig wieder anlaufen zu lassen. Schließlich soll kein Abnehmer des Papiers aus Walsum abspringen.
Den Kunden wird daher in den nächsten Tagen auch ein freundlicher Brief des Walsumer Betriebsratsvorsitzenden auf den Schreibtisch flattern, in denen um Verständnis für die erneute Insolvenz gebeten wird und um Treue zum bisherigen Geschäftspartner.
Und an Interessenten, die das Werk dauerhaft weiterbetreiben wollen, fehle es auch nicht, sagt Strauß: „Die Gespräche laufen.“