Duisburg. Am Samstag beteiligt sich Duisburg am „Tag der Städtebauförderung“: Mit Infos, Sport Spaß und Spiel im Kantpark und am Mercator-Quartier. Planer zeigen auf, welches Profil Park und Quartier bekommen werden

Aufzeigen, wo überall der Staat in seinen Städten Bauprojekte mit dem Steuergeld der Bürger fördert: Dies ist morgen, Samstag, 21. Mai, beim zweiten bundesweiten „Tag der Städtebauförderung“ auch in Duisburg das große Thema.

An zwei aktuellen Projekten aus der Stadtmitte, dem Kantpark und dem „Mercator-Quartier“, wollen die Stadtplaner den Bürgern einen ganzen Tag lang mit sachkundigen Führungen, Vorträgen, Begegnung und Gesprächen und pädagogischer Erlebnisbaustelle für die Kleinen vermitteln, welches Gesicht und welche Lebensqualität das Wohnquartier in ihrer Stadt in den kommenden zehn Jahren haben wird.

Identität der Bürger stärken

Duisburg gräbt sein Mittelalter aus. Nach dem Abriss der Schule in der Innenstadt sind derzeit die Archäologen aktiv.
Duisburg gräbt sein Mittelalter aus. Nach dem Abriss der Schule in der Innenstadt sind derzeit die Archäologen aktiv. © Lars Heidrich

Da ist das Mercator-Quartier: Hier gräbt die Stadt ihr Mittelalter aus. Hier trifft Vergangenheit auf Zukunft. Die Entwicklung des ehemaligen Schulareals zwischen der Gutenbergstraße und Oberstraße zu einem neuen Stadtquartier ist eine der wichtigsten anstehenden städtebaulichen Aufgaben zur Stärkung der Innenstadt und Neuausrichtung der Altstadt. Die besondere Bedeutung und Qualität der archäologischen Bodenfunde in diesem Bereich hat die Planer der Stadt zu einer neuen städtebaulichen Idee motiviert.

Statt monumentaler Monostruktur in der neuen Wohnbebauung sollen künftige Investoren hier verpflichtet werden, an die historische Realität der Parzellenstruktur anzuknüpfen. Ein städtebauliches Leitbild, das sich explizit darum bemüht, mit Hilfe von Stein, Beton und Steuergeldern eine Identität der Bürger zu stärken, zu stützen oder wo noch nicht vorhanden zu bilden.

Kinderfest bei den Grillo-Werken

Ein wichtiger Baustein in dieser Entwicklung ist der geplante Wiederaufbau des historischen Mercator Hauses mit dem angrenzenden Ott Vogel-Haus (Mercator-Ensemble) auf den mittelalterlichen Fundamenten. Mit seinem historisch wissenschaftlichen Potential besteht an diesem Projekt die Chance, eine Bildungs- und Dienstleistungseinrichtung von gesamtstädtischer Bedeutung zu schaffen.

Die Idee, das historische Mercatorhaus wieder aufzubauen, stößt auf ein großes positives Echo in der Bürgerschaft. Führungen um 10, 13 und 15 Uhr und eine Ausstellung in der neuen Mercator-Infobox bieten jede Menge Informationen; Kinder können sich mit pädagogischer Unterstützung des Explorado-Kindermuseums als Archäologen betätigen und den Spuren Gerhard Mercators folgen (10 bis 15 Uhr). Anmeldung an events@explorado-duisburg.de.

Ausstellung im Kantpark

Da ist der zweite Aktionsraum am „Tag der Städtebauförderung“: Der Kantpark, die bedeutende zentrale, wohnungsnahe Grünfläche der Duisburger Innenstadt und ein wichtiger Kulturstandort für NRW. Dieser Ort sucht ein neues Gesicht. Das Konzept zur Neugestaltung des Parks, so sagt die Stadt, basiere auf den Ideen und Anregungen der Bürgerschaft, insbesondere der Anlieger und Nutzer des Parks, die sich im vergangenen Jahr aktiv in den Planungsprozess eingebracht haben.

Geplant: Der Kantpark soll wieder ein offener und belebter Stadtpark werden. Wie genau der Umbau in 2017 aussieht, zeigt eine Ausstellung mit Plänen und einem Geländemodell im Infopavillon im Kantpark. Johannes Hügle, Landschaftsarchitekt des Büros Vogt Landschaft, und Projektleiterin Tanja Koch laden zu Spaziergängen durch den Park und erläutern die geplanten Maßnahmen (10 bis 16 Uhr).

Parallel dazu veranstaltet morgen, Samstag, 11 bis 17 Uhr, der Förderverein Marxloh mit Projektpartnern das 3. Marxloher Kinderfest auf dem Gelände der Grillo-Werke (Am Grillopark 5).