Duisburg. Bezirksvertretung Duisburg-Mitte gibt grünes Licht für Bahnwärterhaus, Wohn- und Geschäftshaus sowie Cubus-Kunsthalle samt Café. Lob für Großprojekt.
Das geplante neue Duisburger Quartier, das Wedau mit Bissingheim verbinden soll, ist von der Bezirksvertretung (BV) Mitte mit Lob bedacht worden. Die Flächen des ehemaligen Ausbesserungswerks und Rangierbahnhofs Duisburg-Wedau sollen mittel- bis langfristig zu einem gesamtstädtisch und auch regional bedeutsamen Wohn- und Wirtschaftsstandort entwickelt werden. Es gibt zwar einzelne Bedenken hinsichtlich des Verkehrsaufkommens oder einer möglicherweise stärkeren als bisher angenommenen Bodenbelastung. Doch unterm Strich schlossen sich die Bezirkspolitiker der Meinung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Lothar Tacke an, der von einem beeindrucken Projekt sprach. So gab es einstimmig grünes Licht, die Planungen fortzusetzen.
Darüber hinaus entschied die BV, das Bahnwärterhaus an der Straße Am Schnabelhuck, in die Denkmalliste eintragen zu lassen. Das Doppelwohnhaus am nordwestlichen Hang des Kaiserbergs sei deshalb von städtebaulicher Bedeutung, weil es den Anfang der ehemaligen Trasse der Strecke Duisburg – Quakenbrück der Rheinischen Eisenbahngesellschaft durch Duissern markiere.
Dokument des wiederaufgebauten Kulturlebens
Ebenfalls einig waren sich die Bezirkspolitiker, dass das Wohn- und Geschäftshaus an der Mülheimer Straße 101 denkmalwürdig ist. Das villenartige Gebäude, so heißt es in der Verwaltungsvorlage, zeige „die barockisierende Anmutung der Bauzeit 1889 mit starker malerischer Wirkung“. Im März jenes Jahres plante der Bauunternehmer Jacob Muth das repräsentative Wohnhaus.
Es gehörte von 1899 bis Ende der 60er der Familie Kohlstedt, bekannt durch eine Buntweberei an der Bismarckstraße, und von 1970 bis 1991 Norbert Grundei. Seit Anfang der 90er ist es im Besitz von Dr. jur. Ingo Risch. Die Cubus-Kunsthalle samt Café Museum in die Denkmalliste eintragen zu lassen, entschied die BV bei einer Gegenstimme von Ulrich Martel (parteilos). Die ehemalige Stadtbücherei, danach Museum, später Kunsthalle mit Gaststättenbetrieb, wurde in zwei Bauabschnitten 1951/52 und 1954/55 im Kantpark errichtet.
Das Gebäude sei bedeutend als Standort mehrerer wichtiger kultureller Einrichtungen der Stadt und Dokument des überregional viel beachteten Wiederaufbaus des Duisburger Kulturlebens nach dem Zweiten Weltkrieg. Es ist zudem substanziell und bis in Details weitgehend original erhalten – ein Zeugnis für die Architektur der 50er Jahre.