Duisburg. Mit dem Projekt “Sharity Bike Project“ will Mountainbiker Bernhard Hinsken Flüchtlinge und andere benachteiligte junge Menschen unterstützen.

Bernhard Hinsken strahlt. Eine Woche ist es erst her, dass der Duisburger die Facebook-Seite „Sharity Bike Project“ gestartet hat – und schon kratzt sie an der 200-Like-Marke. 200 Menschen, denen gefällt, was der 39-jährige Ingenieur dort auf die Beine – pardon – Räder – stellen will: Hinsken sammelt alles rund ums Rad, um es weiterzugeben an Kinder und Jugendliche, die sich keine Fahrräder oder Equipment leisten können. Flüchtlingskinder etwa, aber auch andere sozial benachteiligte junge Menschen.

Bernhard Hinsken Sharity Bike Project Duisburg
Bernhard Hinsken Sharity Bike Project Duisburg

Egal ob Mountainbike, Rennrad, Holland- oder Kinderrad: Das noch junge Duisburger Projekt soll eine Anlaufstelle werden für alle, denen es ähnlich geht wie Hinsken selbst vor ein paar Wochen: „Beim Entrümpeln habe ich zwei alte Fahrradhelme gefunden. Sie waren noch voll funktionstauglich, trotzdem hätte es den Aufwand nicht gelohnt, sie bei Ebay zu verkaufen“, erzählt er. „Da habe ich gedacht, dass ich sie spenden könnte. Irgendjemand kann die Helme sicher noch gebrauchen.“ Über seine zunächst noch geschlossene Facebook-Gruppe, die ebenfalls den Namen "Sharity Bike Project" trägt, hat der begeisterte Mountainbiker Freunden und Bekannten von seiner Idee erzählt – und gleich viel Zuspruch gefunden. „Plötzlich haben alle anderen auch Radlerzubehör angeboten.“

"Sharity": Teilen und Gutes tun

Was innerhalb der Bike-Community so gut ankommt, sollte aus der geschlossenen Gruppe heraus und öffentlich bekannt werden, dachte Bernhard Hinsken. Er startete die für jedermann sichtbare Facebook-Seite „Sharity Bike Project“. Das Wort „Sharity“ setzt sich aus den Worten Share und Charity zusammen und spiegelt so den Gedanken hinter dem Projekt: Teilen und damit etwas Gutes bezwecken.

50 Radlerhosen sind jüngst bei Hinsken angekommen, seit er die Facebook-Seite gestartet hat. Leider in XL, also nicht gerade für Kinder geeignet. Das tut Hinskens Tatendrang aber keinen Abbruch: „Ich werde sie einfach für den guten Zweck verkaufen.“ Der erste Verein, den der Duisburger unterstützen möchte, ist der "Bergab Radsport Vogtland" aus dem sächsischen Plauen. Die Biker engangieren sich in der Jugendarbeit und haben sich an Hinsken gewandt, weil ihnen Helme, Protektoren und mehr fehlen.

Kinder und Jugendliche bundesweit unterstützen

Sachsen – nicht gerade ein Pott-Projekt. „Da ich sowieso oft für verschiedene Mountainbike-Turniere in ganz Deutschland unterwegs bin, kann ich Vereine bundesweit unterstützen. Ende Juni fahre ich schon wieder nach Sachsen, da kann ich Spenden mitnehmen“, sagt Hinsken.

Bernhard Hinsken ist für Turniere viel unterwegs. Fahrrad-Projekte auch außerhalb des Ruhrgebiets zu unterstützen, ist für ihn daher kein Problem.
Bernhard Hinsken ist für Turniere viel unterwegs. Fahrrad-Projekte auch außerhalb des Ruhrgebiets zu unterstützen, ist für ihn daher kein Problem. © privat

Auch von anderswo erreichen den Duisburger Nachrichten: Ein Facebook-Fan aus Süddeutschland hat schon seine Hilfe angemeldet, und auch aus dem nahen Ausland kommen Angebote. "Österreich oder Belgien etwa sind auch kein Problem." Wenn es aber um Hilfe für Flüchtlinge gehen soll, will er sich auf Duisburg und das Ruhrgebiet konzentrieren. Kontakte sind schon vorhanden, denn Hinskens Ehefrau hilft in der Duisburger Flüchtlingsarbeit.

„In acht bis zehn Wochen bekomme ich ein Damen- und ein Kinderrad aus Berlin, die sollen wieder fahrtüchtig gemacht werden“, erzählt Hinskens. Ein ideales Geschenk für ein Flüchtlingsheim, findet er. Und wenn die Menschen dort gar kein Rad fahren können? Kein Problem. In Hinskens engagiertem Bekanntenkreis lasse sich bestimmt auch noch jemand finden, der es ihnen beibringt.

Engagement in geordnete Bahnen lenken

Noch stehe das Projekt ganz am Anfang, sei eine „Bauchentscheidung“ des 39-Jährigen. Hinsken steuert es allein, Freunde helfen ihm auf Zuruf. Sollte er aber weiter so viel positive Rückmeldungen bekommen, wolle er sein Engagement in geordnetere Bahnen lenken. „Ich denke daran, einen Verein zu gründen“, sagt Hinsken. So könne er beispielsweise auch Spendenquittungen ausstellen. Dass neben dem regulären Job viel Arbeit dahintersteckt, macht dem Ingenieur nichts aus. „Das war mir von vornherein bewusst. Sonst hätte ich es gar nicht erst gemacht.“

Wer mit Bernhard Hinsken Kontakt aufnehmen will, kann sich über die E-Mail-Adresse sharitybikeproject@web.de melden, und natürlich über seine Facebook-Seite: www.facebook.com/sharitybikeproject