Duisburg. Biemnet Kfle aus Eritrea setzte sich über die Fünf-Kilometer-Distanz durch und unterbot die Bestzeit des Vorjahres. Auf der Zehn-Kilometer-Strecke musste sich Karsten Kruck mit Rang zwei begnügen.
Erneut konnten die Macher des Mitsubishi Hitachi Innenhafenlaufs, die Leichtathletikabteilung von Eintracht Duisburg, bei der 16. Auflage am vergangenen Samstag mit 1303 Läufern – bei 1038 Voranmeldungen – einen neuen Teilnehmerrekord verbuchen. Und dennoch bleibt dieser Lauf ein Volkslauf, bei dem die Aktiven nach dem Start nicht einfach in einem Wald verschwinden, sondern diese stets für alle Interessierten sichtbar sind. Das freut die Zuschauer und motiviert die Sportler zusätzlich. Schließlich möchte jeder vor Publikum seine beste Leistung zeigen.
„Genau das macht unseren Lauf aus. Für jeden ist etwas dabei und die nicht laufenden Angehörigen können sich jederzeit ansehen, wie es um ihre Lieben bestellt ist“, freut sich Pressesprecher Frank Riether jedes Jahr aufs Neue, dass die beliebte Laufveranstaltung auch bei rund 1300 Teilnehmern den Charakter eines Volkslaufs beibehält. Dazu trägt auch bei, dass die Sponsoren sich zwar präsentieren dürfen, aber nie in den Vordergrund geraten. Da stehen die Läufer. Und so soll es auch bleiben. „Wir haben natürlich noch Kapazitäten nach oben, aber es soll keine Massenveranstaltung werden, da wir ja auch teilweise sehr enge Wege an der Promenade haben“, sind sich der Pressesprecher Riether und der Abteilungsleiter Klaus Waschkowitz einig, dass irgendwann eine Anmeldesperre erfolgen müsste. Wo die liegt, dass müssten die Eintrachtler im Fall der Fälle entscheiden. Doch bis dahin ist noch Luft nach oben.
Viel Luft brauchten auch die Starter wieder einmal, auch wenn die äußeren Bedingungen nicht so drückend heiß waren wie in den letzten Jahren. Zwar kam pünktlich zum ersten Start, dem 5-Kilometer-Walking um 15.30 Uhr, die Sonne heraus, doch ebenso pünktlich rund eine halbe Stunde nach Start des 10-Kilometer-Hauptlaufs um 18.15 Uhr öffnete der Himmel seine Schleusen, sodass diverse Läufer mit einer unfreiwilligen Dusche ins Ziel kamen. Unter den nassgeregneten Aktiven befand sich auch der Duisburger Marathon-Pater Tobias mit zwölf Flüchtlingen, die zurzeit in der Turnhalle an der Usedomstraße untergebracht sind. Obwohl die jungen Männer erst seit kurzem in Deutschland sind und selber nichts haben, erklärten sie sich bereit, mit ihrer Teilnahme Sponsorengelder für notleidende Kinder in Duisburg zu sammeln. „Das ist gelebte Integration“, befand Laurenz Thissen, der wie in jedem Jahr die Stimme der Läufer gab. Immerhin konnte er bereits zum zweiten Mal einen weiteren Flüchtling als Sieger ins Ziel begleiten. Der Eritreer Biemnet Kfle, der nach 15:45 Minuten über fünf Kilometer als Erster die Ziellinie überquerte, gewann bereits vor Wochenfrist über dieselbe Distanz in Gladbeck. „Der Junge ist gerade neun Monate in Deutschland und hat locker die Zeit aus dem letzten Jahr geschlagen“, wusste Thissen über den Starter des Styrumer TV zu berichten.
Auch im Hauptlauf wurde die Zeit aus dem Vorjahr unterboten. Der Sieger der letzten beiden Jahre, Karsten Kruck, musste sich Lothar Wyrwoll geschlagen geben, der mit 33:31 Minuten fünf Sekunden schneller war als der Vorjahressieger. Auch wenn das Wetter nicht komplett hielt und Petrus somit dieses Jahr nicht zu 100 Prozent auf Seiten der Eintracht war, waren am Ende alle zufrieden. Das nächste Jahr kann kommen.