Dusiburg. Im Rahmen der kommunalen Investitionsoffensive werden an U-Bahnhöfen Aufzüge und Rolltreppen ersetzt, um Energie zu sparen.

Es ist lediglich ein kleiner Posten im großen Paket der kommunalen Investitionsoffensive, doch die 1,5 Millionen Euro für die Erneuerung von Aufzügen und Rolltreppen in U-Bahnhöfen werden viele Menschen, die mit der Bahn unterwegs sind, mehr als freuen. Denn es ist kein Geheimnis, dass vor allem die Rolltreppen mit ihren 30 Jahren im Dauerbetrieb auf dem Buckel aus dem letzten Loch pfeifen und auch die Aufzüge immer häufiger repariert werden müssen.

Stichwort Aufzüge: In Duissern, am König-Heinrich-Platz und am Rathaus sollen neue Aufzüge mit moderner Technik her. Ulrich Grupe, Abteilungsleiter im Technischen Dezernat, erklärt warum: „Aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse waren vor 20 Jahren die Hydraulik-Aufzüge die einzige Chance für uns.“ Denn damals mussten für Aufzüge, die mit Förderseil angetrieben werden, extra Maschinenräume in der Decke des Aufzugschachts eingerichtet werden, in der die Seilwinden untergebracht wurden. Doch dafür war kein Platz. Also entschied sich die Stadt für Aufzüge mit hydraulischen Antrieben. „Da verbrennen wir Energie, weil das Hydrauliköl immer wieder aufgeheizt werden muss“, beschreibt Grupe den Nachteil dieses Systems. Dazu kommt die Störanfälligkeit der mittlerweile „alten Schätzchen“, die Geld kostet und die Fahrgäste verärgert.

Geringerer Energiebedarf bei neuen Aufzügen

„Die Technik hat sich aber weiter entwickelt. Heute brauchen wir, im Gegensatz zu früher, die Maschinenräume an den Decken der Aufzugschächte nicht mehr, wenn wir einen Seilantrieb einbauen“, erläutert Grupe den derzeitigen Stand der Planung: „Die Seilwinden wurden so verkleinert, dass sie nun seitlich liegen können.“ Deshalb habe man sich für die Erneuerung der drei Aufzüge entschieden. In den neuen Aufzügen wird auch eine moderne Steuerung mit Diagnosesoftware eingebaut, die sofort der Zentral meldet, wenn ein Aufzug nicht mehr fährt. Techniker können sofort erkennen, woran die Störung liegt und bei Bedarf auch direkt das passende Ersatzteil einpacken, wenn sie raus fahren.

„Ein weiterer Vorteil ist auch der erheblich geringere Energiebedarf. Wir werden 70 bis 80 Prozent einsparen“, so Grupe. Und mit dieser Energieeinsparung entspricht die Erneuerung der Aufzüge auch den Förderkriterien der Kommunalen Investitionsoffensive des Bundes und ist deshalb genehmigt worden. Jeweils 250.000 Euro in 2017 und 2018 will die Stadt in die drei Aufzüge investieren und nach Fertigstellung pro Jahr rund 20.000 Euro Energiekosten einsparen.

Hohe Störanfälligkeit bei Rolltreppen

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der geplanten Erneuerung von fünf Rolltreppen im U-Bahnbereich. Am Bahnhof Duissern sollen zwei Rolltreppen ausgetauscht werden, am König-Heinrich-Platz drei. Die alten Fahrtreppen haben mittlerweile 30 Jahre auf dem Buckel, die Störanfälligkeit ist hoch. Die neuen Treppen, die künftig hoch und runter fahren können, haben auch eine Diagnosesoftware und sorgen außerdem für mehr Fahrkomfort. Die Technik der Druckplatten, die die Rolltreppen anspringen lässt, hat sich weiter entwickelt. „Grupe: „Die Treppe fährt sanfter an.“ Das bedeutet auch direkt weniger Verschleiß. Natürlich musste auch hier ein Energiespar-Nachweis her, der allerdings nicht so üppig ausfällt, wie bei den Aufzügen. „Wir rechnen mit etwa 10 Prozent weniger Energieverbrauch. Das wären etwa 2500 Euro im Monat“, prognostiziert der Bauexperte. Allerdings kosten die Rolltreppen pro Stück auch ein ganz schönes Ströphchen: 200.000 Euro.