Die Investitionsoffensive des Bundes spült 73 Millionen Euro in die klamme Stadtkasse. Damit soll dem teilweise jahrzehntelangen Investitionsstau bei der kommunalen Infrastruktur entgegen gewirkt werden. Die einzelnen Maßnahmen, die Oberbürgermeister Sören Link vorgeschlagen hatte, wurden gestern vom Stadtrat beschlossen.

Was ist die Investitionsoffensive?

Die schwarz-rote Bundesregierung hat im letzten Jahr angesichts sprudelnder Steuereinnahmen und geringer Zinsbelastungen beschlossen, finanzschwachen Kommen in den kommenden drei Jahren bei Infrastrukturprojekten unter die Arme zu greifen.

Woher kommt das Geld?

Die Koalition in Berlin hat beschlossen, zwischen 2015 und 2018 ein Sondervermögen von 3,5 Milliarden Euro aufbauen, um finanzschwachen Gemeinden bei Investitionen zu helfen. Die Stadt Duisburg erhält exakt 73.031.503,74 Euro an Fördermitteln aus der Investitionsoffensive des Bundes für finanzschwache Kommunen. Zuzüglich des zehnprozentigen Eigenanteils, den die Stadt Duisburg selbst zu erbringen hat, beträgt die Gesamtinvestitionssumme genau 81.146.115,27 Euro.

Was kann gefördert werden?

Die Förderbereiche sind eingeschränkt, zum Beispiel auf Bildungsinfrastruktur, Lärmbekämpfung - insbesondere bei Straßen - energetische Sanierung und Luftreinhaltung. Die Finanzhilfen werden darüber hinaus nur für Projekte bewilligt, die nicht bereis anderweitig von staatlichen Stellen gefördert werden.

Wer entscheidet über die Verteilung?

Letztlich der Stadtrat. Allerdings hat der OB bereits am 10. November 2015 eine Liste vorgelegt, die in allen Bezirksvertretungen und Fachausschüssen diskutiert wurde, bevor sie gestern vom Stadtrat beschossen wurde.

Ab wann wird gebaut?

Da der Förderzeitraum bereits seit dem 1. Juli läuft, gibt es insgesamt 37 Maßnahmen auf der Duisburger Liste, die bereits begonnen wurden. So will die Stadt keine Zeit verschenken. Denn die Förderung läuft zum 31. Dezember 2018 aus und die fertigen Maßnahmen müssen zeitnah abgerechnet werden.

Waren Projekte umstritten?

Jein. Da die 81 Millionen Euro nicht für alles Wünschenswerte reichen, wollten natürlich mehr an die Fleischtöpfe, zum Beispiel Schulen und Sportvereine.

Schulsanierungen

Theodor-König-Gesamtschule, Meiderich: Sanierung Toilettenanlage und Behinderten-WC, Komplettsanierung Fenster, Fassade, Dach, Heizung, Sanitär, Lüftung, Elektro, Start: 2016, 2,785 Mio Euro.

Christian-Zeller-Schule, Süd: Sanierung Fenster, Fassade, Dach, Heizung, Sanitär, Lüftung, , Start: 2017, 1,176 Mio. Euro.

Albert-Schweitzer-Grundschule, Süd: Energetische Komplettsanierung Fenster, Fassade, Dach, Heizung, Sanitär, Lüftung, Elektro, Start: 2016, Kosten: 3,72 Mio. Euro.

Grundschule Goldstraße, Mitte: Energetische Komplettsanierung Fenster, Fassaden, Dach, Heizung, Sanitär, Lüftung, Elektro, Start: 2016, Kosten 1,82 Mio. Euro.

Mannesmann-Gymnasium, Süd: Energetische Komplettsanierung Fenster, Fassade, Dach, Heizung, Sanitär, Lüftung (Mensa), Start: 2016, Kosten: 1,44 Mio Euro.

Gesamtschule Emschertal, Hamborn: Energetische Komplettsanierung, Fenster, Fassade, Dach, Heizung, Sanitär, Elektro, Start: 2016, Kosten: 1,48 Mio. Euro.

Gesamtschule Walsum: Komplettsanierung, Fenster, Fassade, Dach, Heizung, Sanitär, Lüftung, Elektro, Start: 816.000 Euro.

Hans-Christian-Andersen-Grundschule, Meiderich: Gesamtsanierung Fenster, Fassaden, Dach, Heizung, Sanitär, Lüftung, Elektro, Start: 2017, Kosten: 870.000 Euro.

Otfried-Preußler-Grundschule, Meiderich: Sanierung Fenster, Fassade, Dach, Heizung, Sanitär, Elektro, Start: 2017, Kosten: 198.000 Euro.

Schule Eschenstraße, Mitte: Sanierung Fenster, Fassade, Dach, Heizung, Sanitär, Elektro, Start: 2017, Kosten: 183.000 Euro.

Schule Krefelder Straße, Rheinhausen: Sanierung Fenster, Fassade, Dach, Heizung, Sanitär, Start: 2017, Kosten: 90.000 Euro.

Schule Lüderitzallee, Süd: Sanierung Fenster, Fassade, Dach, Heizung, Sanitär, Elektro, Start: 2017, Kosten: 126.000 Euro

Mercator-Gymnasium, Mitte: Sanierung der Toilettenanlage und Behinderten-WC, Komplettsanierung Elektro, Heizung, Sanitär, Start: 2017, Kosten: 216.000 Euro.

Grundschule Ottostraße, Homberg: Sanierung der Toilettenanlage und Behinderten-WC, Komplettsanierung Elektro, Heizung, Sanitär, Start: 2017, 225.000 Euro.

Albert-Einstein-Gymnasium, Rheinhausen: Sanierung der Toilettenanlage und Behinderten-WC, Komplettsanierung Elektro, Heizung, Sanitär, Start: 2017, 228.600 Euro.

Waldschule, Süd: Sanierung der Toilettenanlage und Behinderten-WC, Komplettsanierung Elektro, Heizung, Sanitär, Start: 2017, Kosten: 135.000 Euro.

Grundschule Kirchstraße, Homberg: Sanierung der Toilettenanlage und Behinderten-WC, Sanierung Elektro, Heizung, Sanitär, Start: läuft, Kosten: 150.000 Euro.

Grundschule Breslauer Straße, Rheinhausen: Komplettsanierung der Sporthalle, Start: läuft, Kosten: 720.000 Euro.

Grundschule Am See, Süd: Sanierung der Toilettenanlage und Behinderten-WC, Komplettsanierung Elektro, Heizung, Sanitär, Start: läuft, Kosten: 150.000 Euro

Landfermann-Gymnasium, Mitte: Komplettsanierung Fenster, Fassade, Dach, Heizung, Sanitär, Lüftung, Elektro, Start: 2016, Kosten: 2,3 Mio. Euro.

Straßensanierungen mit Schwerpunkt Lärmminderung

Kalkweg, Mitte, vom Sternbuschweg bis Kruppstraße: Start 2017, Gesamtbaukosten: 1,04 Millionen Euro;

Felix-Dahn-Straße, Hamborn, von der Kalthoffstraße bis zur Barbarastraße, Lärmminderung und barrierefreier Umbau einer Haltestelle, Start: 2017, 1,107 Mio. Euro

Herzogstraße, Walsum, von der Neuenkirchener bis Friedrich-Ebertstraße, Lärmminderung und Abbau einer Ampel, Bau eines Kreisverkehrs, barrierefreier Umbau einer Haltestelle, Querungsstellen, Start: 2016, Kosten: 1,64 Mio. Euro.

Wanheimer Straße, Süd, von Neuenhofstraße bis Forststraße, Start: 2018, Kosten 1,2 Mio. Euro.

Friedrich-Ebert-Straße, Rheinhausen, von Moerser Straße bis Krefelder Straße, Lärmminderung und Verkleinerung auf zwei Fahrstreifen plus Längsparken, Start: 2016, Kosten: 1,43 Mio. Euro.

Wedauer Straße, Süd, von Kalkweg bis Masurenallee, Start: 2017, 2,6 Mio. Euro. Kreuzung Kalkweg, Neubau Kreisverkehr und Abriss Ampelkreuzung, Start: 2018, Kosten: 771.000 Euro, Lärmminderung von Sternstraße bis Großenbaumer Allee, Start: 2018, Kosten: 900.000 Euro.

Franz-Lenze-Platz und Franz-Lenze-Straße, Walsum, von Herzogstraße bis Bahnhofstraße, Lärmminderung, barrierefreier Umbau von Gehwegen an Querungsstellen, Start: 2018, Kosten: 1,88 Mio. Euro.

Am Finkenacker, Süd, komplett: Lärmminderung, barrierefreier Umbau von Gehwegen an Querungsstellen, Start: 2018, Kosten: 1,235 Mio. Euro.

Kaiser-Friedrich-Straße, Hamborn, von Am Bischofskamp bis Röttgersbachstraße, Lärmminderung mit Fahrradstreifen, Gehwegpark auf dem ehemaligen Radweg und barrierefreie Buscaps, Start: 2017, Kosten: 640.000 Euro. Von der Röttgersbachstraße bis Schlachthofstraße: Lärmminderung mit Fahrradstreifen, Gehwegpark auf dem ehemaligen Radweg und barrierefreie Buscaps, Start: 2018, Kosten: 590.000 Euro.

Kreuzacker/Jägerstraße/Lange Straße, Rheinhausen, Neubau Kreisverkehr und Abriss Ampelkreuzung, Start: 2018, Kosten 950.000 Euro.

Obermeidericher Straße, Meiderich, von Obermeidericher Pfad bis ehemaliger Bahnübergang: Lärmminderung, Parken am Fahrbahnrand, teilweise Rad- und Gehwegerneuerung, Start: 2018, Kosten: 771.000 Euro.

Düsseldorfer Straße, Rheinhausen, von Schulallee bis Donkweg: Lärmminderung und Neubau beidseitiger Radwege und Gehwegerneuerung mit längsparken, Start. 2018, Kosten: 700.000 Euro.

Koloniestraße, Mitte, von Alte Schanze bis Grabenstraße: Lärmminderung und evt. Radwegerneuerung, Start: 2017, Kosten: 950.000 Euro..

Sport & Bäder

Drei Hallenbäder erhalten ein Blockheizkraftwerk: Hallenbad Toeppersee (Start: 2016, 150.000 Euro), Hallenbad Homberg (Start: 2016, 190.000 Euro), Rhein-Ruhr-Bad Hamborn (Start: 2016, 190.000 Euro).

Allwetterbad Walsum: Dachsanierung, Start 2017, Kosten: 500.000 Euro.

Sportanlage Honigstraße, Meiderich: neues Umkleidegebäude, Start: 2017, Kosten: 360.000 Euro.

Sportanlage Holtener Straße, Walsum: Sanierung und Bau Umkleidegebäude, Start: 2016, Kosten: 1,2 Mio. Euro.

Sportanlage Ahrstraße, Meiderich: neue Umkleide, Start: 2016, 600.000 Euro.

ÖPNV

U-Bahn Hauptbahnhof: Austausch von fünf Fahrtreppen, Start: 2016, 1 Mio Euro.

Vier Bahnhöfe erhalten neue Aufzüge: Das sind die Bahnhöfe Duissern, König-Heinrich-Platz, Rathaus und Mitte. Start: 2017. Gesamtkosten: 500.000 Euro

Kultur

Binnenschifffahrts-Museum, Ruhrort: barrierefreier Zugang, Start: 2017, 20.000 €.

Stadthistorisches Museum, Mitte: neuer Aufzug und barrierefreier Zugang, Start: 2018, Kosten: 250.000 Euro.

Theater Duisburg, Mitte: Barrierefreiheit durch Einbau einer Rampe in den Service-Büros im ehemaligen Theaterkeller, Start: 2016, Kosten: 150.000 Euro.

Bezirksbibliothek Homberg: neue Außenjalousien, Start: 2016, Kosten 120.000 Euro.

Landschaftspark Nord, Meiderich: Elektrofahrzeuge, E-Tankstelle, Blockheizkraftwerk, Start: 2016, 415.000 Euro.