Duisburg. . Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link geht auf Tour durch heimische Unternehmen. Auftakt war ein Besuch bei einem Marktführer mitten im Duisserner Wohngebiet.
Der Griff in die Kühltheke ist so selbstverständlich, der Blick aufs Etikett, auf Gewicht und Preis der gewünschten Ware ebenso. Doch dass Klio und Euro auf Gramm und Cent genau stimmen, ist nicht selbstverständlich, sondern Hightech zu verdanken, Hightech made in Duissern.
Auf den ersten Blick fällt das Firmengelände an der Moltkestraße kaum auf, schon gar nicht, dass dort 140 qualifizierte Mitarbeiter tätig sind. „In dem Segment Preis- und Gewichtsauszeichnung vorverpackter Nahrungsmittel gehören wir weltweit zu den Marktführern“, heißt es bei Espera stolz. Seit 1924 ist das Unternehmen in Duissern tätig, und eine baldige Erweiterung fest eingeplant.
"Musterbeispiel für Wirtschaft 4.0"
„Der mittelständische Technologieführer Espera beweist, dass sich Begriffe wie Traditionsunternehmen und Trendsetter nicht ausschließen“, sagte Oberbürgermeister Sören Link gestern bei einem Unternehmensbesuch. Es handele sich um ein „Musterbeispiel für Wirtschaft 4.0 im Bereich kleinerer und mittlerer Unternehmen“.
Links Gespräch bei Espera ist der Auftakt einer Reihe von Unternehmensbesuchen unter dem Motto „Duisburgs Oberbürgermeister im Wirtschaftsdialog“, die in den nächsten Wochen fortgesetzt werden soll. Er wolle sich für die örtliche Wirtschaft einsetzen, versprach Link beim Dialog-Auftakt, und er wolle auch den Duisburgern vermitteln, wie vielfältig und wie leistungskräftig die heimischen Unternehmen sind.
„Wir sind platzmäßig am Ende“, beschrieb Espera-Geschäftsführer Dr. Marcus Korthäuer ein Problem eines Unternehmens, das mitten in einem Wohngebiet liegt. Es gebe die Chance, in der Nachbarschaft weiteres Gelände für eine Erweiterung zu erwerben: „Das wäre für uns eine Riesen-Chance.“
Hochwertige Arbeit kombiniert mit permanenter Forschung
Nach und nach ist Espera in Duissern gewachsen, inzwischen ist das Gelände rundum bebaut, produziert wird auf mehreren Etagen. „Man wächst, aber man muss das mit Bedacht machen“, beschrieb Korthäuer, der in der dritten Generation an der Firmenspitze steht, die Espera-Philosophie.
Was und wie Espera produziert, konnte Link bei einem Rundgang hautnah sehen. Vom Paternoster-Regal über mehrere Etagen für alle Teile der Produktion über die Montage bis zur Entwicklungsabteilung war zu verfolgen, was den Erfolg des Duisserner Unternehmens ausmacht. Technische Zeichnungen sind längst 3-D-Bildschirmen mit Produktionsvorgaben gewichen, Aktualisierungen oder Weiterentwicklungen können kurzfristig in Produkte umgesetzt werden. Alle Abläufe sind ausgetüftelt, hochwertige Arbeit wird kombiniert mit permanenter Forschung und Entwicklung.
Abnehmer von Espera-Geräten sind vor allem Produzenten von Lebensmitteln und Supermarktketten. Portionierte und verpackte Ware wird durch die Duisserner Produkte gewogen und ganz individuell nach Kundenwunsch etikettiert – bis zu 150 Packungen pro Minute und bei Bedarf rund um die Uhr.