Bergsteiger-Legende Reinhold Messner, gewohnt lässig und gewohnt unterhaltsam, war mal wieder als Vortragsreisender unterwegs. In Duisburg zu Gast beim Firmenevent der Waagen-Firma „Espera“.
Fachfrage: Was haben eigentlich eine nagelneue digitale High-Tech-Preisauszeichnungsmaschine, die Südtiroler Bergsteiger Legende Reinhold Messner und der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Garrelt Duin gemeinsam? Die Antwort: Sie alle standen am Freitag nacheinander auf der Bühne der kleinen Mercatorhalle und zogen die Blicke der Neugier auf sich.
Denn unten, aus den voll besetzten Zuschauerrängen der wiederhergestellten kleinen Mercatorhalle, blickten 500 Gäste aus Duisburg, aus Europa und aus einzelnen Regionen der Welt, mit angespanntem Interesse und großer Aufmerksamkeit noch vorne auf die Bühne.
Regisseur dieser fein inszenierten Begegnung zwischen Mensch und Maschine war Marcus Korthäuer, Geschäftsführer und seit 2009 junger Patron in 3. Generation eines unauffälligen Duisburger mittelständischen Familienunternehmens namens „Espera“, das aus einem ebenso unauffälligen Hinterhof in Duissern sich in einer Nische von Preisauszeichnungs-Maschinen zum Marktführer und technischem Vorreiter gemacht hat.
Und dazwischen und mittendrin: Messner, der charmante Stargast dieses Events. Der Bergsteiger, der Grenzgänger, der Politiker, der Museumsmacher, der Yeti-Versteher. Gestern indes war der 70-jährige Südtiroler, gewohnt lässig und gewohnt unterhaltsam, mal wieder als Vortragsreisender unterwegs, in Sachen Abenteuer in der Vertikalen (Berge) und der Horizontalen (Eiswüsten).
Sein Publikum: Die treuen Kunden der Duisburger „Espera“, allesamt große bis sehr große Hersteller von Wurstwaren, von Käse, Fleisch, Fisch, oder Obst und Gemüse. Alles Lebensmittel, die mit Maschinen Made in Duisburg gewogen und blitzschnell mit Preisen etikettiert werden müssen.
Messner, der charmante Plauderer und große Selbstdarsteller, machte erstmal klar, wo zwischen ihm und seinem Publikum die gemeinsame Schnittmenge liegt: „Hauptsache, man weiß immer wo der Berg liegt!“ Aha!
Denn nicht nur im Himalaya, sondern auch in der Entwicklungsabteilung eines Duisburger Mittelständlers werden Berge bezwungen, Höhe und Tiefen überwunden, bringen Neugier, Ausdauer, Demut und Vorsicht den Aufsteiger sicher zum Gipfel. Jawohl, sehr wahr.
Und natürlich ist es eine Freude, jenseits von etwas gewagter Symbolik zwischen Preisauszeichnungsmaschine (eine neue stand noch verhüllt auf der Bühne) und Bergsteiger, jenem Mann zu lauschen, der eine Legende ist. weil er das Bergsteigen revolutioniert hat. Alleine auf den Mount Everest, den höchsten Berg der Welt, mit wenig Ballast, keine tonnenschwere Expedition, ohne Sauerstoffmaske.
Aber das Gipfelglück, die Euphorie, sagt Messner, die hat man nicht oben auf dem Berg, sondern daheim - in der Sicherheit. Tröstlich zu hören für 500 Gäste in der Mercatorhalle, die ja meist in der Ebene ihre Höhen und Tiefen erleben.