Duisburg. Die Stadt Duisburg hat nach Jahren doch noch einen Investor für das Leuchtturm-Projekt im Innenhafen gefunden. Pläne werden am Freitag vorgestellt.
Kurz vor Ostern taucht plötzlich wieder ein ungelegtes Ei auf: Die Stadt unternimmt mit ihrem jahrelang geplanten Eurogate-Projekt einen neuen Anlauf und hat offenbar endlich einen Projektentwickler gefunden, der sich der 12.000 Quadratmeter großen Fläche hinter der verwaisten Treppe annimmt.
Wie die Stadt am Dienstag, hat die Düsseldorfer Firma „Die Developer Projektentwicklung“ den Zuschlag für die Entwicklung erhalten. Ein neuer Name für den sichelförmigen Bau steht auch bereits fest: „The Curve“ soll das Gebäude heißen, dessen architektonisches Konzept OB Sören Link und Stefan H. Mühling, Geschäftsführer der Düsseldorfer „Developer“, am Freitag vorstellen wollen. Eine Sprecherin der Projektentwickler erklärte am Dienstag lediglich, dass am Freitag „qualitativ hochwertige Ergebnisse“ vorgelegt würden.
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Das Eurogate sollte einst das Leuchtturm-Projekt im Innenhafen werden, bis heute hatte es nur jede Menge Geld gekostet. Im Vorjahr musste die knapp zwölf Millionen Euro teure Treppe mit einer weiteren halben Million Euro vor dem Verfall gerettet werden. Seit die Essener Entwickler „Kölbl + Kruse“ 2012 abgesprungen waren, hatte die Stadt das Filet-Grundstück wie Sauerbier angeboten. Obwohl der Preis gesenkt und die Pläne abgespeckt wurden, das Areal sogar abschnittsweise bebaut werden konnte, fand sich kein Investor.
Offenbar sind auch Luxus-Wohnungen geplant
Zuletzt sind die Stadtplaner gezielt auf Entwickler zugegangen. Der Weg war offenbar von mehr Erfolg gekrönt, auch wenn das Nutzungskonzept weiter von den Ursprungsplänen abweichen soll: Vorrangig eine Büroimmobilie sollte die Sichel mit rund 35.000 Quadratmetern Nutzfläche werden, jetzt soll offenbar auch eine Mischform akzeptabel sein.
Wie aus Rathauskreisen zu hören ist, sollen neben Büros und ein wenig Gastronomie vor allem in den oberen Etagen auch Luxus-Wohnungen entstehen. Der Ausblick über den Innenhafen und die Altstadt dürfte dafür entschädigen, dass man auf der anderen Gebäudeseite die A40 im Nacken hat.
Projektentwickler hat Referenzen aus Düsseldorf
Vor dem Hintergrund der aktuellen Immobiliensituation dürfte das Vorhaben aber durchaus Sinn machen: Düsseldorf platzt bei der Wohnraumsituation aus allen Nähten, doch der Nachbarstadt Einwohner abzuwerben scheiterte bisher an hochwertigem Wohnraum, vor allem in Innenstadtlage. Planungsrechtlich dürfte der Realisierung von „The Curve“ jedenfalls nichts im Wege stehen, da ein zeitraubendes Verfahren mit sämtlichen Beteiligungsstufen nicht nötig ist: Nahezu der gesamte Innenhafen wurde ohne einen entsprechenden Bebauungsplan zugebaut. Und wo ein solcher nicht existiert, muss sich ein Neubau nur in die nähere Umgebung einfügen.
Die Projektentwickler-Firma wurde zwar erst 2008 gegründet, kann in Düsseldorf aber Referenzobjekte wie den Kö-Bogen oder das Vodafone-Headquarter vorweisen. „Die Developer" entwickeln Immobilien und veräußern sie nach Fertigstellung. Hinter der Firma stehen auch finanzkräftige Gesellschafter: mehrheitlich die Deutsche Immobilien Holding AG.