Duisburg. Und findet dort mittlerweile auch einen Platz - das Anmeldeverfahren 2016 zur weiterführenden Schule ist abgeschlossen.

Welche Schule für mein Kind: Auch in diesem Jahr war das jährliche stattfindende Anmeldeverfahren im Monat Februar um einen begehrten Platz an einem bestimmten Wunsch-Gymnasium, an einer speziellen Gesamt- oder Sekundarschule wieder ein Tauziehen um Angebot und Nachfrage im Stadtbezirk. Von 4030 Viertklässlern - das sind zirka 200 Schüler weniger als im Jahr zuvor – haben sich derzeit erst 3854 um die Aufnahme in einer weiterführenden Schule bemüht. 176 Schüler haben sich noch gar nicht an einer Schule angemeldet.

Ein drittel der Duisburger Kinder geht aufs Gymnasium

Mehr als 50% dieser knapp 3900 Kinder wollen und werden eine der 13 Duisburger Gesamtschulen besuchen, rund ein Drittel der Kinder wollen und werden ihre Schulkarriere in einem der zwölf Gymnasien in Duisburg starten.

Von 4030 Viertklässlern - das sind zirka 200 Schüler weniger als im Jahr zuvor – haben sich derzeit erst 3854 um die Aufnahme in einer weiterführenden Schule bemüht.
Von 4030 Viertklässlern - das sind zirka 200 Schüler weniger als im Jahr zuvor – haben sich derzeit erst 3854 um die Aufnahme in einer weiterführenden Schule bemüht. © wnm

Bei sinkenden (Regel-)Schülerzahlen, ansteigenden Quereinsteigerzahlen (Zuwanderung), einem dreigliedrigen Schulsystem in Auflösung zugunsten eines integrierten Systems aus Gesamt- und Sekundarschule und bei weiterhin unverbindlichen Grundschulgutachten hat die städtische Schulverwaltung ihre liebe Mühe, Elternwunsch und Wirklichkeit in den Klassenzimmern in Einklang zu bringen.

Ralf Kalveram, Leiter des Amts für schulische Bildung der Stadt Duisburg: „Das Wahlveralten der Eltern pendelt immer. Wir sind derzeit dabei, in einer städtischen Koordinierungskonferenz Wünsche und Aufnahmemöglichkeiten von einzelnen Schulstandorten in Einklang zu bringen.“

Alle Nachfrager bekamen einen Platz

Beispiel: Gymnasien. Hier überrascht das Rheinhauser Krupp-Gymnasium mit einer schwachen Nachfrage von nur 62 Plätzen, hier wird es möglicherweise Zuweisungen aus dem Albert-Einstein-Gymnasium mit 123 Erstwünschen geben. Auch schwach nachgefragt ist das Mercator-Gymnasium (Mitte) mit nur 61 Erstwünschen, in Nachbarschaft von Steinbart (110), Landfermann (157) und Hildegardis (125).

Beispiel: Der Stadt-Süden. Egal ob Gesamt-, neue Sekundarschule oder Gymnasium: Alle Schulformen im Süden verzeichnen derzeit deutliche Einbrüche in der Nachfrage. GS Süd: 154 (in 2015: 242), die neue Sekundarschule Biegerpark: 75 (95), Mannesmann-Gym. 149 (187). Kalveram: „Sinkende Schülerzahlen eben!“

Praktisch alle Nachfrager nach einem Platz in einer Gesamtschule würden in diesem Jahr, so Kalveram, auch erfüllt werden. Wenn auch nicht immer alle am Wunsch-Standort. Noch im vergangenen Jahr mussten stadtweit 400 Nachfrager auf andere Schuldformen verteilt werden.

Hauptschule ist reines Auslaufmodell

Beispiel: Sekundarsschule. „Mühsame Nachfrage, aber es funktioniert“, so beschreibt der Leiter des Amtes für schulische Bildung, die Nachfrage nach den drei neuen Sekundarschul-Standorten in Hamborn (75 Erstwünsche), in Rheinhausen (66) und im Süden (57). Sie alle würden sich durch „sehr ordentliche Schulnoten“ auszeichnen. Die neue Sekundarschule, so Kalveram, sei also allen Unkenrufen zum Trotz, keineswegs die neue Hauptschule geworden.

Apropos Hauptschule: Mit nur 23 Anmeldungen an noch zwei Standorten (Walsum, Neudorf) ist diese Schulform ein reines Auslaufmodell. Im nächsten Jahr könnte die Neudorfer Hauptschule (Gneise naustraße) als einzige Hauptschule übbrigbleiben: Damit Schulabschlüsse noch gemacht werden können.

UPDATE: In die Berichterstattung über die Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen in Duisburg haben sich in der Grafik leider zwei falsche Summen eingeschlichen.

So haben sich bei den bislang drei vorhandenen Sekundarschulen der Stadt in Hamborn, Rheinhausen und Süd aktuell insgesamt nur 198 Schüler (und nicht 349 Schüler) angemeldet.

Die Zahl 349 stammt aus dem Jahr 2015: Sie beschreibt die durchaus korrekte Anzahl der im vergangenen Jahr frisch angemeldeten neuen Schülern der Duisburger Sekundarschulen. 198 in 2016, zu 349 in 2015 – diese beiden Zahlen belegen den aktuellen drastischen Nachfrage-Einbruch für eine Schulform, die in gerade erst neu Duisburg aufgebaut wird.

In der Rubrik Hauptschule der Übersichtsgrafik wurden falsche Zahlen übertragen: In der Ludgerusschule (Walsum) wurden 15, in der Gneisenausschule (Neudorf) wurden 8 Schüler neu aufgenommen, Summe: 23.