Duisburg. . Projekt „Demokratie leben“: Vertreter von 15 weiterführenden Schulen in Duisburg denken über die Gründung eines neuen Gremiums nach.
Auf dem Weg zu einer stadtweiten Schülervertretung in Duisburg ist der erste Schritt getan: Ende vergangener Woche trafen sich über 30 Schülersprecher von 15 weiterführenden Schulen aus dem gesamten Stadtgebiet in den Räumlichkeiten des Mannesmann-Gymnasiums in Huckingen. Diese Begegnung diente nicht nur der Vernetzung unter den Teilnehmern, sondern sie diskutierten dort auch gleich über Aufgaben und Probleme, um die sich ein stadtweites Gremium kümmern könnte.
Im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ unterstützen das Jugendamt der Stadt und der Jugendring die Initiative. Ziel von „Demokratie leben“ ist es, die Jugendpartizipation zu stärken und dafür Ressourcen sowohl für die Verwaltungsarbeit als auch für die Jugendlichen zur Verfügung zu stellen.
Erster Anlauf verlief im Sande
Die Idee zur Gründung einer Bezirks-Schülervertretung habe es bereits vor zwei Jahren gegeben, erinnert sich Christian von den Driesch, der zuständige Bildungsreferent beim Jugendring. Die Bemühungen seien damals allerdings im Sande verlaufen. Mitte November 2015 gab es den zweiten Anlauf. Alle der rund 60 weiterführenden Schulen in Duisburg wurden angeschrieben. Ein Viertel beteiligte sich nun beim ersten Treffen.
„Wir haben über Probleme an unseren jeweiligen Schulen gesprochen – etwa Turnhallen oder Toilettenanlagen, die renoviert werden müssten, sowie den Zwangskauf von grafischen Taschenrechnern“, erzählen Lisa Brück (17) und Luca Haverbeck (16). Die beiden Elftklässler gehören seit Beginn dieses Schuljahres zum Schülersprecher-Team des Mannesmann-Gymnasiums, das bei diesem Treffen als Gastgeber fungierte.
Ideenpalette reicht vom Spendenlauf bis zum Festival mit Schülerbands
„Wir wollen einen Spendenlauf organisieren und mit dem Erlös ausgewählte Schulprojekte unterstützen“, schildert Luca Haverbeck nur eine von vielen Ideen für eine mögliche Zusammenarbeit. Ein Musik-Festival mit Schülerbands wäre eine andere. „Durch die Entwicklung solcher gemeinsamen Ideen soll auch das Gemeinschaftsgefühl unter den Schulen gestärkt werden“, erklärte Bildungsreferent von den Driesch.
Auch die Lehrerschaft steht dem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber. Optimal wäre es, wenn es zwei bis drei solcher Treffen in großer Runde pro Kalenderjahr geben würde, sagt Marius Jähme. Er ist seit anderthalb Jahren der SV-Verbindungslehrer am Mannesmann-Gymnasium. Genau wie alle Beteiligten erhofft er sich, dass noch mehr Schulen mit aufspringen. „Wir können aber jeweils nur einen Impuls setzen“, sagten Jähme und Jugendring-Geschäftsführer Christian Brüninghoff. „Die Initiative muss letztlich aus der Schülerschaft selbst kommen.“
Und der Anfang ist gemacht. „Ich bin mit relativ niedrigen Erwartungen gekommen, war aber am Ende positiv überrascht. Wir hatten eine lockere, konstruktive Gesprächsatmosphäre“, lobte Schülersprecherin Lisa Brück. Beim nächsten Treffen sollen sich dann erste Arbeitsgruppen gründen – dann hoffentlich mit Vertretern von noch mehr Schulen.