Duisburg. Stehende Ovationen nach Benefiz-Konzert in der Liebfrauen Kulturkirche für syrische Flüchtlingskinder. Die Duisburger Philharmoniker, die Duisburger Rotary Clubs und der Kölner Verein „Jasmin-Hilfe“ hatten zu der Veranstaltung geladen.

Stehende Ovationen in der ausverkauften Liebfrauen-Kirche am vergangenen Samstagabend. Gut 300 tief berührte Besucher einer grandiosen musikalischen Video-Performance, zu der die Duisburger Philharmoniker und alle vier Rotary Clubs der Stadt Duisburg auf Initiative der Kölner „Jasmin-Hilfe e.V.“ eingeladen hatten.

Das große Thema: Der furchtbare Krieg, die Flucht, die Vertreibung, die vielen Flüchtlinge. So viele Boote! Ist das Boot voll? Können wir helfen? Wohin wird uns das führen? Ein Thema, das derzeit alle Menschen aufwühlt und verunsichert. Politisch droht in Europa daran manches Bündnis und in Deutschland manch sicher geglaubter Konsens zu zerbrechen.

Umso wichtiger war deshalb am vergangenen Samstagabend in der Liebfrauenkirche der Appell, von Mensch zu Mensch, der feine Ruf, die schlichte Bitte um schlichte Mit-Menschlichkeit. Formuliert und leise vorgetragen in der Weltsprache der Musik, unterlegt mit ergreifenden Bildern.

Improvisierte Klarinetten-Töne

Im Mittelpunkt eines mit großem Interesse erwarteten Konzertes stand „Home Within“, ein audiovisuelles Projekt von zwei herausragenden syrischen Künstlern, die beide mittlerweile in New York leben. Kinan Azmeh, ein überragender Klarinettist. Kevork Mourad, ein einfühlsamer Zeichner und Künstler des Audiovisuellen.

Was beide Künstler 60 Minuten lang als Ton-Bild-Gesamtkunstwerk vortrugen, hatte die Besucher schnell an Herz und Hirn und Seele ergriffen: Mit improvisierten Tönen erzählte die Klarinette eine zauberhafte Geschichte aus dem Orient, die dann durch einen blutigen Bürgerkrieg zu einer elenden Leidensgeschichte für das gesamte syrische Volk wurde.

Summe zwischen 10.000 und 20.000 Euro

Sanfte Töne, umschmeichelt von schönen Bildern, live, vor den Augen des Konzertbesuchers auf die große Leinwand gestrichelt und gezogen. Seltsam schöne Traumbilder von Sehnsuchtsorten aus 1000 und einer Nacht, die sich mit der Musik langsam, aber klar sichtbar in dunkle Orte einer Apokalypse, in elende Orte von Tod und Vernichtung verwandelten. Wie sollte dort eine menschliche Kreatur überleben, wenn nicht durch blanke Flucht? Bitte helft uns, und verliert nicht euer Wohlwollen den Flüchtlingen gegenüber, sie brauchen es doch, so die Botschaft der beiden Künstler an diesem Abend. Und keiner der Konzertbesucher war im Herzen schwerhörig.

© Ingrid Töteberg

Die Hilfe wird kommen: Die Einnahmen des Abends, der Ticketverkauf, die Spenden, die vielen Bilder-Verkäufe und die vermutliche Verdopplung des Betrages durch den Rotary-Bezirk, werde nach Worten von Michael Rademacher-Dubbick (Präsident des Rotary Clubs Duisburg), eine Summe zwischen 10.000 bis 20.000 Euro ergeben. Geld aus Duisburg, für Projekte der Jasmin-Hilfe, ein Hilfsverein, der syische Kinder in Flüchtlingslagern im Libanon unterstützt, die dort unter größten Entbehrungen leben.