Duisburg. Der Immobiliendienst der Stadt Duisburg soll einen zweiten Geschäftsführer bekommen. Top-Favorit für die Wahl ist ein CDU-Ratsherr.

Die Stellenbesetzung ist umstritten: Der CDU-Ratsherr Karl-Wilhelm Overdick soll in nicht-öffentlicher Sitzung am Montag im Rat auf den Posten des kaufmännischen Betriebsleiters und zweiten Geschäftsführers beim städtischen Immobiliendienst IMD gewählt werden.

Ausgeschrieben hatte die Stadt die neue Stelle für seinen Eigenbetrieb mit über 450 Mitarbeitern und über 1000 Gebäuden, der mit Schulsanierungen, Kita-Neubauten und Flüchtlingsunterbringungen bis zum Hals in Arbeit steckt.

Begründet wurde der zusätzliche Spitzenjob mit den „gestiegenen Anforderungen“, so dass IMD-Chef Uwe Rohde ein Kaufmann fürs Rechnungswesen und das Qualitätsmanagement zur Seite gestellt werden soll. Rohde selbst wird mit dem 2. Geschäftsführer nicht lange zusammenarbeiten: Denn kurz nach Ausschreibung der Stelle hatte die Stadt ihm zum Jahresende ohne offizielle Erklärung überraschend zum Vertragende 2016 gekündigt. Vor allem OB Link war unzufrieden. Fachlich gab es keine Kritik an Rohde, bemängelt wurde aber seine organisatorische Führung.

"Das Verfahren hätte man sich sparen können"

Wer der kaufmännische Betriebsleiter werden sollte, war auch schon frühzeitig klar: eben der 60-jährige CDU-Politiker Overdick, seit 16 Jahren Mitglied im IMD-Ausschuss und kaufmännischer Angestellter beim Düsseldorfer Reinigungsunternehmen Klüh. Offenes Polit-Geheimnis: SPD und CDU hatten sich auf Overdick verständigt, Grüne, Linke und FDP waren empört, sprachen von „Postenschacherei“ und „Kungelei bei Rot-Schwarz“.

Auf die Stelle gab es nach Informationen dieser Zeitung 27 Bewerbungen. Die Stadt hatte die „B & H Dienstleistung GmbH“ aus Oberhausen mit der Sichtung und Bewertung der Kandidaten beauftragt. Die kommt nun laut Beschlussvorlage zu dem Ergebnis, dass Overdick der beste Kandidat sei. Aufgrund seiner Vor- und Ausbildung und seines bürgerlichen Werdegangs sei er „fachlich wie persönlich hervorragend geeignet“, heißt es. „Das Verfahren hätte man sich sparen können“, macht ein Ratsmitglied seinem Ärger Luft.