Duisburg. . Der Leiter des städtischen Duisburger Immobiliendienstes soll abberufen werden. Mitarbeiter haben sich jetzt vor ihren Chef gestellt.

Die überraschende Abberufung des Chefs des städtischen Immobiliendienstes IMD, Uwe Rohde, durch die Stadtspitze stößt auf breites Unverständnis nicht nur bei den kleinen Parteien jenseits von SPD und CDU, sondern auch bei den Mitarbeitern. Mehrere Dutzend erschienen am Freitag plötzlich bei der Sondersitzung des zuständigen Ausschusses, der die Abberufung beschließen sollte.

„Wir wollen damit ein Zeichen der Solidarität für Uwe Rohde setzen. Seine Abbebrufung ist auch ein Angriff auf unsere Arbeit“, erklärt ein Mitarbeiter im überfüllten Rathaus-Sitzungssaal. Seinen Namen sagt er nicht – aus Sorge vor disziplinarischen Maßnahmen. „Wir wissen nicht, was man unserem Chef vorwirft“, sagt ein anderer. „Beschämend“, „lächerlich“, „das ist weder christlich noch sozial“, lauten Reaktionen, nachdem SPD und CDU der Abberufung zugestimmt haben.

Kritik von Linken und Grünen

Manche der CDU- und SPD-Vertreter folgten wohl eher der Fraktions-Räson denn ihrer persönlichen Meinung. Der Ausschussvorsitzende Volker Mosblech (CDU) bekundete indirekt sein Unverständnis: Ausführlich listete er die Aufgaben des IMD und Rohdes in der Vergangenheit von Brandschutzsanierung über Mercatorhalle bis U 3-Ausbau und Flüchtlingsunterkünfte auf und endete mit dem Satz: „Aber er soll heute abberufen werden.“

Während SPD und CDU schwiegen und der zuständige Baudezernent Carsten Tum die Abberufung mit der Organisationsuntersuchung des IMD in Zusammenhang brachte, kam von den Linken bis zu den Grünen deutliche Kritik: „Ich bin fassungslos und entsetzt. Was soll es für Vorwürfe geben? Ich kenne keine. Herr Rohde ist kompetent und sachlich“, sagte zum Beispiel Linken Vertreter Horst Werner Rook unter Applaus der IMD-Mitarbeiter.